Per Aufkleber Daten über den Körper

Ultraschallpflaster: Blick ins Innere

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Berlin -

Bildgebende Verfahren wie MRT, Ultraschall oder Röntgenaufnahmen sind Alltag in der medizinischen Diagnostik. Forscher:innen entwickelten eine völlig neue Art den Blick ins Körperinnere zu ermöglichen. Per Mini- Ultraschallsonde, eingebettet in ein hautfreundliches Gelpflaster können Organe unter der Haut kontinuierlich beobachtet werden.

Xuanhe Zhao vom Massachusetts Institute of Technology arbeitet an einer Art Ultraschall-Revolution. Bisher bekannte Verfahren mussten vor Ort an feststehenden Geräten durchgeführt werden. Nun soll es möglich sein, Patient:innen auch mobil per Ultraschall zu untersuchen ohne auf große, sperrige Maschinen zurückzugreifen.

Sogar Joggen ist möglich

„Wir haben die Ultraschallsonde auf eine Dicke von nur zwei bis drei Millimeter geschrumpft. Außerdem verwenden wir anstelle des flüssigen Kontaktgels ein elastisches Gelkissen aus einem Hydrogel-Elastomer als die am Körper aufliegende Schicht. Schließlich fügen wir einen hautfreundlichen Kleber hinzu, damit die Ultraschallsonde am Körper haftet. Das Ergebnis ist ein Pflaster mit Ultraschallfähigkeiten. Damit können wir innere Organe kontinuierlich beobachten, derzeit bis zu zwei Tage am Stück.“ äußert sich der Forscher. Die Herausforderung sieht er vor allem in der Elastizität der Ultraschallpflaster. Der Träger kann weiterhin alle Bewegungen ausführen, sogar Sport betreiben. Derzeit wird an einer kabellosen Verbindung zum Datenspeicher gearbeitet. Noch bräuchte man „lästige Kabel“ so Zhao. Demnächst soll die Funktion per Mini-Chip im Pflaster integriert werden.

Zukunftstechnik

Die Qualität entspreche noch nicht der Auflösung von stationären, medizinischen Geräten, reiche wohl aber aus, um, beispielsweise Patient:innen mit Herzbeschwerden unter Langzeitbeobachtungen zu stellen. „Die Patient:innen kleben sich einfach das Pflaster auf die Brust und tragen es zwei oder drei Tage lang. Das Pflaster nimmt dann jede halbe Stunde ein Bild oder ein Video auf, um eine klare Ultraschallanalyse des Herzens zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhalten. Stellen Sie sich mal vor, wie das die diagnostischen Möglichkeiten erweitern würde.“

In Zukunft könne man per Pflaster auch in anderen Bereichen Untersuchungen ermöglichen. Sportmediziner könnten im Bereich Leistungsdiagnostik profitieren. Denkbar wären auch Aufzeichnungen der Lungenfunktion bei Covid-Patient:innen.

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