Schweden

Überhitzter Apothekenmarkt

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Berlin -

Die Wettbewerbssituation auf dem schwedischen Apothekenmarkt hat sich im vergangenen Jahr verschärft: Einem rasanten Wachstum bei den Apothekenzahlen steht eine Stagnation beim Umsatz gegenüber. Hinzu kommen Probleme bei der Rekrutierung von Personal und eine schlechte Verteilung der Apotheken. Die ersten Apothekenketten haben bereits Standorte geschlossen.

 

Im Sommer 2009 war der Staatsbetrieb Apoteket zerschlagen worden: Zwei Drittel der rund 900 Apotheken wurden an die meistbietenden Apothekenketten verkauft. Der Markt wurde zudem für Neueinsteiger geöffnet: Seit 2009 haben 25 verschiedene Unternehmen neue Apotheken eröffnet, darunter unter anderem die Celesio-Tochter DocMorris sowie Partner des britischen Pharmahandelskonzerns Alliance Boots. Insgesamt gibt es derzeit rund 1230 Apotheken in Schweden.

Dem Jahresbericht des schwedischen Apothekerverbandes zufolge haben seit der Liberalisierung mehr als 330 neue Apotheken eröffnet. Das entspricht einem Anstieg von 34 Prozent. Alleine im vergangenen Jahr gab es mehr als 120 neue Standorte. Der Gesamtumsatz hat sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr allerdings kaum verändert: Während 2010 auf dem Apothekenmarkt insgesamt 33 Milliarden Schwedische Kronen (umgerechnet etwa 3,8 Milliarden Euro) umgesetzt wurden, waren es im vergangenen Jahr 33,5 Milliarden Kronen.

 

 

Insbesondere in städtischen Gebieten soll die Konkurrenz zwischen den Apotheken groß sein, nur wenige Unternehmen eröffneten neue Apotheken auf dem Land. Aufgrund des schnellen Wachstums hatten viele Ketten Probleme, ausreichend pharmazeutisches Fachpersonal zu rekrutieren. Weil die Absolventenzahlen der Universitäten nicht mit der Apothekenzahl anstiegen, werben einige Ketten bereits ausländische Fachkräfte ab.

Einige der Apothekenketten haben nun reagiert und einen Wachstumsstopp angeordnet: Bei DocMorris wurden beispielsweise 16 Standorte geschlossen. Boots hatte im April 2011 die ersten Apotheken in Kooperation mit dem Berufsverband der Pharmazeuten eröffnet und angekündigt, bis zum Jahresende 100 Standorte betrieben zu wollen. Bislang haben die Briten jedoch nur acht Apotheken in Betrieb genommen.

Der Apothekerverband beobachtet erste Anzeichen einer Stagnation: Erstmals seit 2009 sei die Apothekenzahl in den ersten drei Monaten dieses Jahres gesunken – Ende 2011 hatte sie noch bei etwa 1250 Apotheken gelegen.

 

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