Turbulenzen bei Walgreens Boots Alliance Patrick Hollstein, 01.09.2023 14:52 Uhr
Bei Walgreens Boots Alliance (WBA) ist die Lage angespannt. Der Konzern muss mitten im Sparprogramm den Chefsessel neu besetzen.
Nach weniger als drei Jahren wirft Konzernchefin Rosalind Brewer das Handtuch. Man habe sich „einvernehmlich“ auf das Ausscheiden rückwirkend zu Ende August geeinigt. Bis eine Nachfolge gefunden ist, soll die Managerin Ginger L. Graham den Konzern leiten.
Brewer hatte den Chefposten mitten in der Corona-Pandemie im März 2021 angetreten. Damals hatte WBA noch stark, etwa von den Covid-Impfungen, profitiert. Seither geht es aber tendenziell bergab für den Konzern: Ein weiterhin rückläufiges Corona-Geschäft und eine glimpflich verlaufene Grippesaison hatten der US-Apothekenkette zuletzt zugesetzt.
Zudem mache sich weiter das unsichere Umfeld und die Zurückhaltung vieler Kundinnen und Kunden bemerkbar, hieß es Ende Juni. Brewer hatte daraufhin den Rotstift angespitzt und erhöhte Kosteneinsparungen in Höhe von insgesamt 4,1 Milliarden Dollar versprochen.
Zuletzt hatte WBA schon weitere Anteile am US-Großhändler AmerisourceBergen für 1,1 Milliarde Dollar abgegeben; im vergangenen Jahr sind so durch mehrere Tranchen insgesamt 5 Milliarden Dollar zusammengekommen. Für weitere 800 Millionen Dollar wurden Aktien an Option Care Health verkauft, als nächstes soll die Apothekenkette Farmacias Ahumada in Chile verkauft werden.