Türkei

PTA erschießt vier Apotheker

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Berlin -

Ein bewaffneter PTA hat in der Apotheke des Uniklinikums Cebeci in der türkischen Hauptstadt Ankara vier Apotheker erschossen. Auslöser der Tat war offenbar ein Streit unter Kollegen.

Am vergangenen Freitag wurden die Klinikapotheker İlknur Yüce, Hikmet Türk, Gürsu Ulaşan und Özler Kiriş in der Apotheke der medizinischen Fakultät erschossen. Auf der Fakultätswebseite wurde eine Traueranzeige veröffentlicht.

Laut Medienberichten sagte der Täter aus, dass die Apotheker ihm Diebstahl vorgeworfen hätten. Er zog daraufhin eine Waffe und schoss auf die vier Kollegen. Drei verstarben noch am Tatort, Türk erlag seinen Verletzungen wenig später im Krankenhaus. Die Polizei habe den mutmaßlichen Schützen festgenommen, teilte der Gouverneur mit. Der Mann besitze für die Pistole einen Waffenschein, hieß es weiter.

Der Universitätsdirektor Erkan İbiş betonte laut Bericht, dass die Tat keinen politischen oder terroristischen Hintergrund habe.

Dass Apotheker Opfer von Gewaltverbrechen werden, kommt leider immer wieder vor – meist bei Überfällen. In Einzelfall kamen auch in der Vergangenheit schon Apotheker während der Arbeit ums Leben: Im Mai 2014 etwa wurde im US-Bundesstaat Michigan ein ghanaischer Apotheker von einem Kunden erschossen. Hintergrund der Tat: Apotheker Michael Nana Baffuor Addo hatte sich offenbar geweigert, dem Kunden Rx-Medikamente ohne Rezept zu geben. Der Täter konnte nicht gefasst werden.

In Griechenland wurde im Juni 2012 ein Apotheker vor seiner Apotheke in Athen von Räubern erschossen.

In Belgien wurde ein Apotheker zum Mörder. Im vergangenen Jahr wurde Marc van O. zu lebenslanger Haft verurteilt: Er soll 2009 und 2013 seine Ehefrau beziehungsweise seine Freundin mit Barbituraten vergiftet haben.

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