Medizinische Schutzausrüstung

Trump: Export-Verbot von knappen Atemschutzmasken

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Washington -

Die US-Regierung will den Export knapper medizinischer Schutzausrüstung wegen der Ausbreitung des Coronavirus verbieten. Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Freitagabend im Weißen Haus in Washington an. Verhindert werden solle etwa der Export von Atemschutzmasken des Typs N95, von Operationshandschuhen und anderen Produkten. „Wir brauchen diese Produkte sofort bei uns im Land“, mahnte er.

Das amerikanische Unternehmen 3M, das unter anderem Atemschutzmasken herstellt, äußerte sich kritisch zu der Anweisung. Diese habe erhebliche humanitäre Auswirkungen für bestimmte Länder. Außerdem könne der Schritt nach sich ziehen, dass andere Staaten ebenfalls den Export solcher Produkte in die USA aussetzten, was in der aktuellen Lage kontraproduktiv wäre.

Als Lehre aus der Coronavirus-Krise will die US-Regierung auch die Herstellung wichtiger medizinischer Produkte wieder verstärkt in die Vereinigten Staaten zurückholen. Die Krise habe gezeigt, wie stark die USA von Lieferungen aus dem Ausland abhängig seien, hatte ein Berater von Trump, Peter Navarro, am Donnerstag gesagt. Als Beispiele führte er unter anderem das Antibiotikum Penizillin und Beatmungsgeräte an.

Trump hatte im März ein Gesetz aus Kriegszeiten aktiviert, um angesichts der Corona-Krise verstärkt in die Privatwirtschaft eingreifen zu können. Damit will er unter anderem die Produktion von Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken ankurbeln.

Die US-Regierung hatte vor einigen Tagen außerdem angekündigt, dagegen vorzugehen, dass Bürger in der Corona-Krise in großen Mengen Schutzmasken oder Desinfektionsmittel horten, um sie überteuert weiterzuverkaufen. US-Behörden haben inzwischen bei Ermittlungen bereits mehr als 190.000 gehortete Atemschutzmasken und andere Medizinprodukte sichergestellt, die nun an medizinisches Personal gehen sollen. Trump lobte diesen Einsatz am Freitagabend.

Die US-Regierung rät entgegen der bislang geltenden Richtlinien nun auch zum Tragen von Gesichtsmasken als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus. „Das ist freiwillig“, sagte Trump. Er fügte hinzu: „Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.“ Die Empfehlung gelte für Masken aus Stoff, die man zum Beispiel zu Hause machen könne, nicht aber für medizinische Schutzmasken. Diese müssten dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben. Trump betonte, die neue Maßnahme ersetze die bisher empfohlenen Schutzmaßnahmen nicht, sondern ergänze sie.

Die Lage in den USA in der Corona-Krise spitzt sich indes immer weiter zu. Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg innerhalb von 24 Stunden um mehr als 1400 an. Die Opferzahl lag am Freitagabend Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge bei 7406 – nach 5949 am Abend zuvor. Diesen Angaben zufolge sind in den USA inzwischen mehr als 275.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach den Daten der Universität sind die USA das am stärksten betroffene Land weltweit.

Nach den laufend aktualisierten Berechnungen des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle, auf die auch das Weiße Haus jüngst Bezug genommen hat, wird der Höhepunkt der Pandemie in den USA am 16. April erwartet – mit dann mehr als 2600 Toten an diesem Tag. IHME prognostiziert, dass zum Höhepunkt der Krise Mitte des Monats mehr als 87 000 Krankenhausbetten in den USA fehlen werden, darunter fast 20.000 auf Intensivstationen.

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