Entwicklungskooperation

Tilray und Anheuser wollen Cannabis-Bier brauen

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Berlin -

Tilray hat eine Entwicklungspartnerschaft mit Anheuser-Busch InBev gegründet. Der kanadische Cannabis-Hersteller und der weltgrößte Bier-Konzern wollen gemeinsam ein alkoholfreies Marihuana-Getränk entwickeln. 100 Millionen US-Dollar (88 Millionen Euro) lassen sie sich das kosten. Ob und wann es auf den Markt kommt, steht allerdings noch nicht fest.

„Die Entwicklungspartnerschaft verbindet AB InBevs große Erfahrung mit Getränken und Tilrays Expertise bei Cannabis-Produkten“, kündigen die beiden Unternehmen an. Das Projekt durchführen werden AB InBevs kanadische Tochter Labatt Breweries – laut eigenen Angaben die führende Brauerei des Landes – und die High Park Company, Tilrays Tochter für cannabishaltige Genussmittel. Beide Partner wollen je 50 Millionen Dollar investieren. Die Kooperation ist auf Kanada beschränkt.

„Wir wollen ein tieferes Verständnis für nicht-alkoholische THC- und CBD-Getränke entwickeln, das zukünftige Entscheidungen über deren wirtschaftliche Potenziale ermöglicht“, so Labatt-Chef Kyle Norrington. Mutterkonzern AB InBev ist mit einem Umsatz von 56,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 die größte Brauereigruppe der Welt und laut Forbes Magazine Platz 41 der weltgrößten Unternehmen. Auch einige der meistverkauften deutschen Biere wie Beck‘s, Diebels oder Franziskaner gehören dem Konzern.

Tilray bietet seine Produkte derzeit in zwölf Ländern an und hat Standorte in Australien, Neuseeland, Kanada, Deutschland, Lateinamerika und Portugal. Die Kanadier waren der erste zugelassene Hersteller von medizinischem Cannabis in Nordamerika, der die cGMP-Zertifizierung (current Good Manufacturing Practice) gemäß der Standards der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bekam. Als erstes Unternehmen brachte Tilray im Oktober 2017 einen Cannabis-Vollextrakt auf den deutschen Markt. In Kanada hatte Tilray bereits eine Vereinbarung mit der dortigen Sandoz-Niederlassung.

Ende Dezember ging Tilray eine weitere Kooperation mit Sandoz ein: Beide Unternehmen wollen in Zukunft verschiedene „nicht rauchbare Cannabisprodukte“ unter einer gemeinsamen Marke anbieten. Außerdem wollen sie bei der Entwicklung innovativer Cannabisprodukte zusammenarbeiten, sich gegenseitig Lizenzrechte vergeben und ihr gemeinsames fachspezifisches Wissen für die Ansprache von Apothekern und Ärzten nutzen. Außerdem könne die Hexal-Mutter die globale Vermarktung der Produkte unterstützen.

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