Bluttests

Theranos-Gründerin einigt sich mit US-Börsenaufsicht

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Berlin -

Die Gründerin des gescheiterten Bluttest-Start-ups Theranos, Elizabeth Holmes, entgeht Betrugsvorwürfen der US-Börsenaufsicht SEC mit einer Zahlung von 500.000 Dollar. Holmes willigte außerdem ein, zehn Jahre lang keine Managerpositionen in börsennotierten Unternehmen zu bekleiden und ihre Kontrolle über Theranos aufzugeben.

Die SEC warf Holmes und dem früheren Top-Manager Ramesh „Sunny“ Balwani vor, durch jahrelanges betrügerisches Handeln mehr als 700 Millionen Dollar von Investoren eingenommen zu haben. Balwani ging keine Einigung mit der SEC ein, und die Börsenaufsicht will gegen ihn vor Gericht ziehen, wie sie am Mittwoch mitteilte.

Theranos hatte versprochen, Bluttests zu revolutionieren, weil mit der Technologie des Start-ups für Proben nur wenige Tropfen genügten. In einer der Finanzierungsrunden wurde die geheimniskrämerische Firma mit rund neun Milliarden Dollar bewertet. Damit war Holmes zumindest auf dem Papier rund 4,5 Milliarden Dollar schwer. Die heute 34-jährige Gründerin und Chefin wurde auf Magazin-Covern und Konferenzen als erfolgreiche Self-Made-Milliardärin gefeiert. Die Story von der Visionärin, die mit 19 ein Studium in Stanford abbrach, um die Welt zu verändern, verkaufte sich gut.

Die Erfolgsgeschichte platzte jedoch nach einem Bericht im Wall Street Journal, in dem es unter Berufung auf frühere Mitarbeiter hieß, die Technologie von Theranos funktioniere nicht so recht und das Unternehmen habe für Blutproben oft konventionelle Geräte anderer Hersteller eingesetzt. Theranos wies dies erst zurück und drohte der Zeitung mit Klagen. Doch der Artikel von Oktober 2015 löste Untersuchungen aus, nach denen Theranos Lizenzen und Labor-Deals verlor und praktisch zusammenbrach.

Die SEC veröffentlichte ihre Betrugsvorwürfe gegen Holmes am Mittwoch zum ersten Mal, zusammen mit der Bekanntgabe des Vergleichs. So habe sie Geldgebern erzählt, mobile Geräte der Firma würden in Kampfeinsätzen in Afghanistan sowie in Rettungshubschraubern eingesetzt. Das stimmte jedoch nicht. Den Investoren sei auch ein Umsatz von 100 Millionen Dollar im Jahr 2014 in Aussicht gestellt worden. Tatsächlich habe Theranos in dem Jahr weniger als 100.000 Dollar eingenommen. Nur zwölf der von der Firma angebotenen Bluttest-Varianten seien auf den eigenen Maschinen durchgeführt worden. Die Ergebnisse waren zudem so unzuverlässig, dass Theranos sie nachträglich in großem Stil annullieren musste. Holmes und die Firma gestanden bei dem Vergleich mit der SEC keine Schuld ein.

Unter den Geldgebern von Theranos war auch der Besitzer des Wall Street Journal, Rupert Murdoch, der als Folge der Enthüllungen rund 100 Millionen Dollar verloren haben soll. Der Verwaltungsrat der Firma war arm an Medizinexperten, aber gut gefüllt mit einflussreichen Figuren aus Washington wie Ex-Außenminister George Schultz und der heutige Verteidigungsminister James Mattis. Der Enkel von Schultz, der über seinen Großvater einen Job bei Theranos bekam, entdeckte schnell Unstimmigkeiten und wurde zu einem zentralen Informanten der Zeitung und der Behörden.

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