Wegen Mangel an Beatmungsgeräten

Tauchermasken für die Intensivstation

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Berlin -

Schwere Verläufe von Covid-19 können einen Aufenthalt auf der Intensivstation mit künstlicher Beatmung notwendig machen. In einigen Ländern werden die benötigten Geräte jedoch knapp – vor allem Italien wurde hart getroffen. Tauchermasken könnten dem Engpass entgegensteuern.

Not macht erfinderisch: In Italien wird überlegt, Tauchermasken für die künstliche Beatmung von Patienten einzusetzen. Um diese Möglichkeit zu testen und weiter auszuarbeiten, sind nun erste Tests an Patienten in Belgien geplant. Auch andere europäische Länder haben die Idee übernommen. Der französische Sportartikelhersteller Decathlon spendete derweil bereits einige Tauchermasken an verschiedene Kliniken.

Test an 50 Patienten gestartet

In Belgien kooperiert das Erasme-Krankenhaus mit einem Therapiegerätehersteller: Dieser stellt einen speziellen Aufsatz für die herkömmlichen Tauchermasken her. Dieser kann an die in Krankenhäusern geläufigen BiPAP- Beatmungsgeräte angeschlossen werden. Die entwickelten Masken werden nun an 50 Patienten getestet. Experten glauben, dass Tauchermasken aufgrund der Knappheit an Beatmungsgeräten, eine Übergangslösung sein könnten. Allerdings wurden sie ursprünglich natürlich nicht für medizinische Zwecke hergestellt. Sie können zudem nur für einen Patienten verwendet werden.

Bei der künstlichen Beatmung wird durch das Einleiten der Druckluft verhindert, dass die Lungenbläschen kollabieren. Denn Sars-CoV-2 greift vor allem die Lunge an. Eigentlich handelt es sich beim Atmen um einen körpereigenen Reflex. Dieser wird jedoch bei Covid-19 erschwert: Durch die Infektion verändert sich das Lungengewebe, es kommt zum Eintritt von Flüssigkeit in die Lunge, Sauerstoff wird nicht mehr so einfach in die Blutbahn geleitet. Durch den Sauerstoffmangel wird die Atmung schnell und flach.

Eine Sauerstoffgabe kann „nicht-invasiv“ über die Nase oder eine Maske erfolgen, reicht das nicht aus, muss über einen Schlauch, welcher in die Luftröhre geführt wird, beatmet werden – dann spricht man von „invasiver Beatmung“. Dabei wird durch die Beatmungsmaschine die Luft mittels Überdruck in die Lungen gedrückt, der Patient atmet nicht mehr selbstständig. Covid-19-Patienten werden meist schneller invasiv beatmet, da es bei den nicht-invasiven Methoden zu einer massiven Aerosolbildung kommt, welche für das Pflegepersonal ein Infektionsrisiko darstellt.

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