Sauerstofftherapie

Tankstellen in Apotheken

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Berlin -

Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen werden immer häufiger. Apotheken in Österreich wollen Patienten mit mobilen Sauerstofftanks einen extra Service bieten. Sie haben Tankstellen in der Offizin.

Österreichweit leiden mehr als 400.000 Menschen an COPD, hierzulande sind es laut COPD-Deutschland rund 6,8 Millionen. Die Aktion ist eine Kooperation zwischen der österreichischen Apothekerkammer, der österreichischen Lungenunion sowie der Firmen Vivisol Home Care und Ferdinand Menzl Medizintechnik. Das Projekt läuft seit 2009.

Die Zahl der Apotheken mit Sauerstofftankstellen hat sich von 26 auf 39 ausgeweitet. Die meisten befinden sich in der Hauptstadt in Wien. Die Tankstellen in Apotheken sollen die Mobilität und Lebensqualität der Patienten erhöhen. In der Offizin können Betroffene ihre Tanks kostenlos auffüllen. Die Behälter der tragbaren Sauerstoffgeräte müssen aufgrund der geringen Kapazität regelmäßig nachgefüllt werden. In der Regel werden Patienten in ihrer Wohnung mit einem großen Sauerstofftank versorgt.

Der Sauerstoff wird aus den mobilen Behältern über die Nase verabreicht. Die Übertragung funktioniert über Flüssigsauerstoff oder einen elektrischen Sauerstoffkonzentrator, der den Körper mit zusätzlichem Sauerstoff per Nasenmaske oder -brille versorgt. Damit die COPD-Sauerstofftherapie Wirkung zeige, sollte die Versorgung bestenfalls rund um die Uhr, mindestens aber 16 Stunden pro Tag durchgeführt werden.

Medizinischer Sauerstoff ist der Kammer zufolge ein Arzneimittel und unterliegt strengen Sicherheits- und Qualitätsauflagen. Von der Herstellung über die Qualitätssicherung bis zur Logistik sei die Handhabe mit einem großen Aufwand verbunden, bis der Sauerstofftank in der Apotheke den Kunden zur Verfügung stehe.

Apotheken eignen sich der Lungenunion zufolge hervorragend als Sauerstofftankstellen. Mitarbeiter seien im Umgang mit medizinischen Gasen gut ausgebildet und die Qualitätsvorschriften der Apotheken unterlägen strengen Regeln. Dadurch sei eine hohe Qualität bei der Abgabe des Sauerstoffes gesichert. Außerdem seien Apotheken mit den langen Öffnungszeiten und der guten Erreichbarkeit für sauerstoffpflichtige COPD-Patienten ideale Anlaufstellen.

Die Apotheken erhalten Informationsbroschüren und Plakate für die Bewerbung der Tankstellen. Am kommenden Dienstag stellen Kammerpräsidentin Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Otto Spranger von der Lungenunion und Elisabeth Angleitner (Vivisol) das Projekt in der Wiener Regenwald-Apotheke vor. Ein COPD-Patient mit 30 Prozent Lungenvolumen spricht dort über sein Leben mit der Erkrankung.

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