Gerichtsprozess

Tablettenabhängiger Apothekenräuber will Strafmilderung

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Berlin -

Mit Sturmhaube und gezücktem Messer überfiel ein 43-Jähriger eine Apotheke in Bozen. Dabei erbeutete er Psychopharmaka. Der reuige Südtiroler will den Schaden wieder gut machen.

Vor knapp einem Monat betrat ein mit einer Sturmmaske vermummter Mann die Offizin der Torre-Apotheke und verlangte die Herausgabe starker Beruhigungsmittel. Dabei bedrohte er eine Mitarbeiterin mit einem Messer. Mit den erbeuteten Medikamenten ergriff er die Flucht, wurde aber schnell identifiziert und von der Polizei gefasst. Derzeit befindet sich der 44-Jährige in Hausarrest in einer Therapieeinrichtung, berichtet die Neue Südtiroler Tageszeitung.

Sein Mandant leide unter psychischen Problemen und sei seit längerer Zeit von Antidepressiva wie Xanax (Alprazolam) und Tavor (Lorazepam) abhängig, sagte Rechtsanwalt Nicola Nettis dem Blatt. Sein Arzt habe jedoch kein Rezept mehr für diese Präparate ausschreiben wollen. Der Überfall sei eine Folge der erzwungenen Abstinenz gewesen. Der Bozner habe sich vor der Tat noch um einen Therapieplatz bemüht.

In dieser Woche fand ein erstes Schnellverfahren vor dem Landesgericht Bozen statt. Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten erschwerten Raub unter Zuhilfenahme einer Waffe zur Last. Die Mindeststrafe für Raub liegt in Italien bei fünf Jahren Haft. Gemeinsam mit seinem Anwalt Nicola Nettis bemüht sich der Täter um einen gerichtlichen Vergleich, der einen automatischen Strafnachlass bedeuten würde.

Um mildernde Umstände zu erreichen, wolle er einen etwaigen Schaden begleichen, kündigte der Anwalt gegenüber der Zeitung an. Erschwerend wirkt sich jedoch aus, dass beim Überfall Maske und Messer zum Einsatz kamen. Die nächste Verhandlung findet am 14. Mai vor einem Richtersenat statt.

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