USA

Tabakkonzerne müssen Verbraucher warnen APOTHEKE ADHOC, 20.03.2012 15:19 Uhr

Berlin - 

In den USA müssen Tabakkonzerne auch in Zukunft Warnungen vor den gesundheitlichen Folgen des Rauchens auf ihren Zigarettenpackungen abdrucken. 2009 hatte die Regierung von Präsident Barack Obama ein umfassendes Anti-Tabak-Gesetz verabschiedet und die Arzneimittelbehörde FDA ermächtigt, abschreckende Bilder zu entwerfen. Vier der fünf größten Tabakkonzerne hatten die FDA daraufhin verklagt. Ein US-Bundesgericht hat die Warnungen an sich nun als verfassungskonform eingestuft, die Bilder muss die FDA aber neu entwerfen.

 

Im Juni hatte die FDA erstmals neun Motive vorgestellt: Unter anderem zeigen die Bilder eine von Tabak verfärbte Lunge, vergilbte Zähne und einen Raucher mit einem Loch in der Luftröhre. Die Behörde hatte die Tabakkonzerne verpflichtet, bis September dieses Jahres mindestens 50 Prozent der Packungen mit den Bildern zu bedrucken. Die Konzerne Lorillard, R.J. Reynolds Tobacco, Commonwealth Brands und Liggett Group hielten diese Regeln für verfassungswidrig: Die Regierung dürfe frei agierenden Unternehmen nicht solche Anweisungen geben.

„Die Regierung hat ein berechtigtes Interesse daran, junge Nichtraucher von Zigaretten abzuhalten und die Öffentlichkeit vor den Folgen des Tabakkonsums zu warnen“, begründete ein Bundesrichter das Urteil gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings fügte er hinzu, dass die genauen Vorgaben der Regierung zu den abschreckenden Bildern aus rechtlicher Sicht fraglich seien. Die FDA könne die Tabakkonzerne zwar dazu verpflichten, die Öffentlichkeit genauestens über ihre Produkte zu informieren. Die pure Abschreckung und der Appell an die Gefühle der Verbraucher sei jedoch fragwürdig.