Dänemarks Apotheken sparen der staatlichen Krankenversicherung jährlich etwa 2,1 Milliarden Dänische Kronen (rund 282 Millionen Euro), indem sie günstigere Arzneimittel als die verschriebenen abgeben. Dies ergeben Schätzungen des dänischen Apothekerverbands. Demzufolge tauschen Apotheker 18 Millionen Mal im Jahr Packungen aus.
In Dänemark werden Arzneimittel alle 14 Tage ausgeschrieben, Hersteller geben Gebote ab. Der Gewinner beliefert dann quasi den gesamten dänischen Markt. Als Folge der Ausschreibungen entstehen drei Kategorien: A, B und C. Die Kategorie A ist das billigste Arzneimittel. In Kategorie B fallen alle Präparate, die unwesentlich teurer sind. Kategorie-C-Arzneimittel schließlich sind teurere Medikamente.
Der Apothekerverband hat über sechs Monate hinweg analysiert, welche Arzneimittel Ärzte verschreiben und Apotheker abgeben. Die Ergebnisse wurden dann auf ein Jahr hochgerechnet: Mehr als 1,6 Milliarden Kronen wurden demnach allein dadurch gespart, dass Apotheker bei Verordnungen der C-Kategorie A-Medikamente abgaben. Durchschnittlich würden bei einem solchen Tausch 200 Kronen eingespart, so der Apothekerverband. Weitere 450 Millionen Kronen würden gespart, wenn C-Verordnungen durch Arzneimittel der Kategorie B substituiert werden.
Von den insgesamt 55 Millionen Packungen, die jährlich abgegeben werden, besteht laut Apothekerverband bei 31 Millionen die Möglichkeit zu substituieren. 18 Millionen Mal werde diese Möglichkeit auch genutzt. Bei 1,2 Millionen Arzneimitteln sei der Austausch vom Arzt ausgeschlossen worden, so der Apothekerverband. In anderen Fällen seien bereits das günstigste Präparat verordnet worden oder Einsparungen nicht mehr möglich gewesen.
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