Außenhandel

Strafzölle: Pharma trotzt Trump

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Berlin -

Mit Strafzöllen gegen Europa und China die heimische Wirtschaft stärken – dieses Vorgehen von US-Präsident Donald Trump ist bei Aluminium und Stahl bereits angelaufen. Strafzölle auf chemische und pharmazeutische Produkte könnten folgen.

Deutschland hat im Jahr 2017 pharmazeutische Produkte im Gesamtwert von rund 13 Milliarden US-Dollar in die Staaten exportiert, im Rahmen aller US-Exporte aus Deutschland wurde jeder achte Dollar laut Statistischem Bundesamt (Destatis) mit pharmazeutischen Stoffen und Produkten verdient. Stellungnahmen aus der deutschen Pharmalandschaft zu möglichen Strafzöllen:

Für BASF als international tätigem Substanzhersteller mit integrierten globalen Wertschöpfungsketten ist die Minimierung von Handelsbarrieren und -zöllen unerlässlich. „Wir sind daher besorgt über die Ankündigungen der USA und Chinas, Einfuhrzölle für eine breite Palette von Produkten zu erheben, die die chemische Industrie und ihre zahlreichen Abnehmerindustrien betreffen könnten. Wir analysieren noch die möglichen Auswirkungen solcher Maßnahmen für unser Geschäft”, heißt es ins Ludwigshafen.

Bayer macht sich aktuell keine großen Gedanken zu diesem Thema; an Spekulationen wolle man sich auch nicht beteiligen, heißt es.

Beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sieht man sich vor den Trump‘schen Strafzöllen schon alleine durch die Relevanz der Produkte und Wirkstoffe für den US-Markt geschützt. Als Mitglied in der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft betont der BPI, dass die Strafzölle keine akutes Problem für die Branche darstellen: „Erfahrungsgemäß werden Arzneimittel wegen ihrer hohen Versorgungsrelevanz sowohl von Auseinandersetzungen im Handelsbereich als auch von Sanktionen ausgenommen, da die Versorgung bei einer Vielzahl von Wirkstoffen nur international sichergestellt werden kann. Daher erwarten wir keine Einbeziehung von Arzneimitteln in die aktuellen Handelsstreitigkeiten”, so das Fazit des BPI.

Bei Ratiopharm (Teva) sieht man „derzeit für den Standort Deutschland der Teva und seine Marken Ratiopharm sowie AbZ keine wesentlichen Auswirkungen von etwaigen US-Strafzöllen”.

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