Die US-Apothekenkette CVS muss eine Strafe von 17,5 Millionen US-Dollar an den Staat zahlen. Dem Konzern wurde vorgeworfen, Medicaid, dem staatlichen Versicherungsprogramm für Einkommensschwache, zu hohe Beträge für Medikamente in Rechnung gestellt zu haben. Um das drohende Gerichtsverfahren abzuwenden, hat sich CVS mit dem Justizministerium auf einen Vergleich geeinigt.
Bei einem Teil der rund 60 Millionen Medicaid-Empfänger werden die Arzneimittelkosten anteilig - meist die Zuzahlung - durch private Zusatzversicherungen gedeckt. Doch statt die Rechnungen an die jeweiligen Versicherungskonzerne zu schicken, soll CVS die Kosten komplett Medicaid in Rechnung gestellt haben. Das föderal organisierte Gesundheitsprogramm sei durch die Übermittlung falscher Ansprüche unrechtmäßig belastet worden, heißt es in einer Stellungnahme des Justizministeriums.
CVS weist darauf hin, dass ausschließlich das Kettengeschäft und nicht die Dienstleistungssparte für private Krankenversicherungen betroffen ist. Als Pharmacy Benefit Manager (PBM) verhandelt die CVS-Schwester Caremark Arzneimitteltarife für Versicherungskonzerne mit Pharmaherstellern und Apotheken. CVS betreibt in den USA rund 7200 Apotheken, davon 570 mit integrierter Arztpraxis. Insgesamt beschäftigt der Konzern 200.000 Mitarbeiter.
Eine CVS-Angestellte profitiert von dem Vergleich: Einen Anteil von 2,6 Millionen Dollar bekommt eine Apothekerin aus Minnesota, die die Missstände öffentlich gemacht hatte. Die 37-Jährige war im Namen der Regierung gerichtlich gegen die illegale Verwendung von Staatsgeldern vorgegangen. Kommt es bei solchen Prozessen zu Kompensationszahlungen, wird der Kläger gemäß „False Claims Act“ dafür belohnt. Seit 1986 konnte der Staat so mehr als 20 Milliarden US-Dollar zurück gewinnen.
APOTHEKE ADHOC Debatte