Spanien

Alliance dementiert illegale Exporte

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Berlin -

Der Großhändler Alliance Healthcare hat auf Vorwürfe reagiert, an illegalen Arzneimittelexporten in Spanien beteiligt zu sein. Man sei zu den laufenden Ermittlungen weder zu einer Aussage aufgefordert, noch von den Behörden wegen illegaler Handlungen angeklagt worden, so eine Sprecherin des britischen Mutterkonzerns Alliance Boots.

Die spanischen Behörden ermitteln gegen Apotheker und mehrere Pharmagroßhändler. Sie sollen laut spanischen Medienberichten Arzneimittel im Gesamtwert von rund 50 Millionen Euro illegal ins Ausland exportiert haben. Da die Medikamente in Spanien vom Staat subventioniert werden, ist die Ausfuhr begrenzt. Die Präparate sollen im Ausland zu einem Vielfachen der Preise in Spanien verkauft worden sein. 38 Verdächtige wurden festgenommen.

In diesem Zusammenhang ist in einem Bericht der spanischen Tageszeitung El País auch der Name Alliance Healthcare gefallen. Die Sprecherin teilte dazu mit: Alliance Healthcare España führe ihre Geschäfte strikt in Übereinstimmung mit allen gesetzliche Vorschriften. Das Unternehmen halte die höchsten ethischen Standards in den jeweiligen Ländern sowie auf europäischer Ebene ein.

Selbstverständlich werde Alliance Healthcare in vollem Umfang mit den Behörden kooperieren, sollte dies im Laufe der Ermittlungen gefordert werden, so die Sprecherin.

Einen ähnlichen Fall gab es in Portugal: Alliance Healthcare soll jahrelang Arzneimittel exportiert haben – Psychopharmaka und Potenzmittel mit Gewinnmargen von bis zu 50 Prozent. Auch in Portugal ist das nicht illegal, solange die Versorgung des portugiesischen Marktes sichergestellt ist. Auch die Pharmaindustrie achtet mit Argusaugen darauf, dass nicht zu viel Ware abgezogen wird.

In diesem Fall war die Rede von einem Netzwerk von rund 30 Apotheken. Durch dieses Netzwerk könnte der Weg der Medikamente lange erfolgreich verschleiert worden sein. Denn die Apotheken kauften auch bei anderen Großhändlern ein.

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