Italien

Skandal bei Arzneimittelaufsicht

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Im Bestechungsskandal bei der italienischen Arzneimittelbehörde (Agenzia Italiana del Farmaco, Aifa) haben neue Erkenntnisse zur gerichtlich verfügten Entlassung von Direktor Nello Martini geführt. Mit Caterina Gualano muss zudem eine weitere ranghohe Beamte ihren Platz räumen. Bereits seit zwei Jahren wird gegen die Aifa ermittelt, weil Arzneimittelhersteller die italienische Behörde bestochen haben. So hatten rund 30 Medikamente eine Marktzulassung erhalten, obwohl die Studiendaten der meist generischen Präparate gefälscht waren.

Medienberichten zufolge untersucht Staatsanwalt Raffaele Guariniello sogar zwölf Todesfälle, die in Verbindung mit den Medikamenten aufgetreten sein sollen. Die italienische Regierung hat dagegen keine Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung. Die Namen der fraglichen Präparate wurden trotz wiederholter Forderungen von Verbraucherschutzverbänden bislang nicht veröffentlicht.

Bereits Ende Mai wurde gegen den Aifa-Vizepräsidenten Pasqualino Rossi und mehrere Vertreter der Behörde sowie fünf Pharmalobbyisten ein Haftbefehl erlassen. Martini und Gualana waren zunächst entlastet worden. Untersuchungsrichterin Sandra Recchione ordnete nun allerdings eine Freistellung der Führungskräfte für zwei Monate an. Das Verhalten von Martini und Gualana habe die Situation verursacht.

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