Das US-Pharmaunternehmen Eli Lilly hat möglicherweise Risiken seines Schizophrenie-Medikaments Zyprexa vor Ärzten verheimlicht, um den Verkauf seines Präparates zu sichern. Ein Sachverständiger erhob in einem laufenden Verfahren schwere Vorwürfe gegen den Konzern. Lilly stelle „Profit über die Belange der Verbraucher“, erklärte der Zeuge einem Bericht der New York Times zufolge vor Gericht.
Das Präparat steht im Verdacht, Diabetes zu verursachen. Schon 1998 hätte der Konzern Ärzte vor diesem Zusammenhang warnen können und sollen, so der Vorwurf des Gutachters. Anstelle dessen hätte Lilly bis 2007 gewartet, ehe es Hinweise auf eine mögliche Gewichtszunahme und Blutzuckerveränderungen in die Packungsbeilage aufgenommen habe.
Im Auftrag des US-Bundesstaates Alaska hatte der Experte etwa ein Dutzend Dokumente über eine mögliche Verbindung zwischen Zyprexa und Diabetes ausgewertet. Alaska will die Kosten für die Therapie der Patienten, die nach einer Zyprexa-Einnahme einen Diabetes mellitus entwickelt hatten, von Lilly erstattet haben und hatte den Konzern deshalb verklagt. Im Februar dieses Jahres hatten zwei Aktionäre Klage gegen Eli Lilly erhoben, weil das Unternehmen bei der Werbung für Zyprexa Risiken verschwiegen haben soll.
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