„Weg in ein besseres Leben“

Schweizer werben Apothekenmitarbeiter ab

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Berlin -

Mit dem Traum von Auswandern wirbt die schweizerische Personalagentur HeySwiss Personal bei deutschen Apotheker:innen und PTA. Versprochen werden ein Komplettprogramm, mehr Lohn und eine geringere Arbeitsintensität. Hinter dem Anbieter steht die Beraterfirma LH Medical Management, zu deren Mandanten Professor:innen, Krankenhäuser oder Pflegezentren gehören.

Im Schweizer Gesundheitswesen herrscht der größte Fachkräftemangel bei den Ärzt:innen, gefolgt von den Apotheker:innen. In beiden Berufsgruppen ist gleichzeitig der Grad der Zuwanderung besonders hoch. „Damit sich der Fachkräftemangel aufgrund bevorstehender Pensionierungen und dem Trend zur Teilzeitarbeit nicht weiter zuspitzt, ist es wichtig, die Ausbildungsplätze in der Schweiz zu sichern sowie die Anerkennung ausländischer Diplome weiter zu vereinfachen“, betont der schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse.

Auswanderungswillige gesucht

In sozialen Netzwerken spricht die HeySwiss Personal gezielt Apothekenfachkräfte aus Deutschland an: „Du bist PTA / Apotheker*in und überlegst schon seit längerem in die Schweiz auszuwandern, weißt aber noch nicht genau wie?“ Versprochen wird eine Rund-um-Unterstützung. „Du weißt sicherlich schon, dass dir die Schweiz die höchste Lebensqualität in Europa bietet.“

Apotheker:innen und PTA werden mehr Gehalt und weniger Steuern, eine geringere Arbeitsintensität, mehr Respekt und Wertschätzung und „kein Einspringen“ in Aussicht gestellt. Der Personaldienstleister will sich um einen passenden Arbeitgeber kümmern, Vorstellungsgespräche vereinbaren, die Anerkennung der Ausbildung übernehmen und sogar den Umzug samt neuer Wohnung managen. Zum Paket gehört demnach auch die Eröffnung eines Bankkontos, Versicherungen und die Betreuung der Familie. Für Nachfragen, etwa an welche Apotheken die Deutschen vermittelt werden, war die Agentur nicht zu erreichen.

Anerkennung und Weiterbildung nötig

2022 wurden laut Pharmasuisse 288 ausländische Pharmazie-Diplome anerkannt und 206 eidgenössische Diplome nach erfolgreich abgeschlossenem Pharmaziestudium vergeben. Ausländische Apotheker:innen müssen ihr Diplom durch die Medizinalberufekommission (MEBEKO) anerkennen lassen. Die Ausübung und Kompetenzen für Pharmazeut:innen sind kantonal unterschiedlich geregelt. Wer selbst eine Apotheke führen oder verwalten will, benötigt eine Weiterbildung von mindestens zwei Jahren, um den Titel „Fachapotheker:in in Offizinpharmazie“ zu erlangen.

PTA können ohne Bewilligung in der Schweiz arbeiten. Laut Pharmasuisse ist die Berufsausübung als Pharma-Assistent:in beziehungsweise Fachfrau/Fachmann Apotheke nicht durch die Behörden kontrolliert. „Es liegt im Ermessen der Apotheker:innen beziehungsweise Verwalter/innen, ob diese Personen unter ihrer Verantwortung arbeiten können“, sagt ein Verbandssprecher. Je nach Kanton könne es unterschiedliche Bedingungen geben.

Der Personaldienstleister HeySwiss Personal gehört zur Luzerner Firma LH Medical Management, die 2008 von Thomas Lautenschlager gegründet wurde. Das Unternehmen übernimmt verschiedene Projektarbeiten für Akteure des Gesundheitswesens. Lautenschlager betreibt auch das Portal HCS – Health Care Services, bei dem Mitarbeitende aus Praxen, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen Rabatte bei ausgewählten Partnern erhalten.

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