Flagshipstore

Zur Rose wird Center-Apotheke

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Berlin -

Die schweizerische Versandapotheke Zur Rose setzt künftig auf die Vorteile von Vor-Ort-Apotheken. Am Montag öffnet in Bern der erste Flagshipstore in einem neuen Einkaufszentrum direkt am Bahnhof. Am Standort soll sich auch ein Pick-up-Automat für Abholer außerhalb der Öffnungszeiten befinden.

Die Zur Rose-Präsenzapotheke befindet sich im Center „Welle 7“ und ist rund 200 Quadratmeter groß. Dort sind sieben Mitarbeiter beschäftigt. Das schweizerische Unternehmen will Kunden mit dem neuen Standort einen „kanalübergreifenden Bezug“ von Arzneimitteln ermöglichen. Die Waren können im Internet vorbestellt werden und am gleichen Tag in der Apotheke abgeholt werden.

Im Flagshipstore sollen Kunden die gleichen Konditionen bekommen wie im Versandhandel. Ein Schwerpunkt soll auf rezeptfreien Medikamenten liegen, deren Bezug über die Versandapotheke aufgrund eines Gerichtsurteils Ende September „verunmöglicht“ wurde. „Mit unserem Omni-Channel-Ansatz möchten wir auf die sich verändernden Marktbedürfnisse eintreten und durch die Verknüpfung von online und stationär einen zusätzlichen Service bieten“, sagte Firmenchef Walter Oberhänsli.

Vorbestellte Produkte können außerhalb der Öffnungszeiten über einen Automaten von außen per Code abgeholt werden. Die Apotheke hat montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Sie ist über einen Zugang vom Bahnhof aus erreichbar und befindet sich im Deck 0; Nachbarn sind ein Elektronikgeschäft, eine Bar, eine Massage Lounge, ein Uhrengeschäft und ein Friseur. Das Center öffnet ebenfalls am Montag. Das Gebäude ist rund 10.000 Quadratmeter groß und hat acht Stockwerke.

Das Vor-Ort-Geschäft soll mit Unterstützung eines neuen Investors aufgebaut werden. Im Juni stieg die schweizerische Unternehmerfamilie Frey über ihre Beteiligungsfirma Corisol bei der Versandapotheke ein. Zunächst wurden 20 Millionen Franken in die Gruppe gepumpt, später könnte der Betrag sich verdoppeln.

Mit dem neuen Investor will sich Zur Rose auch für Einstieg in den Rx-Versandhandel fit machen. Zur Rose änderte für den neuen Ankeraktionär eigens die Satzung, denn bislang darf kein Anteilseigner mehr als 3 Prozent der Stimmrechte haben. Zur Rose hat derzeit rund 2200 Aktionäre; die Anteilsscheine werden nur in der Schweiz über drei Banken gehandelt. Längst sind nicht mehr nur Mediziner an der Firma beteiligt; allerdings hat bislang kein einzelner Aktionär mehr als 3 Prozent der Anteile.

Um DocMorris kaufen und integrieren zu können, hatte die Gruppe Ende 2012 eine Anleihe über 50 Millionen Franken herausgegeben, die mit etwas mehr als 4 Prozent verzinst ist. Jahr für Jahr muss die Gruppe knapp 1,7 Millionen Franken erwirtschaften, um Gläubiger bedienen zu können. Im Dezember 2017 wird die Anleihe zur Rückzahlung fällig.

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