Schweiz

Nach Zugunglück: Apotheke mit Umsatzeinbruch

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Berlin -

Nach der Entgleisung eines Eurocity-Zugs war der Verkehr im Bahnhof Luzern mehrere Tage unterbrochen. Nicht nur die Pendler waren die Leidtragenden. Auch Geschäfte im Bahnhof Luzern, darunter auch die Benu-Apotheke, waren vom tagelangen Zugausfall betroffen: Ein Teil der riesigen Laufkundschaft bleibt aus.

Kurz nach 1 Uhr in der Nacht auf Montag teilten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit, die Störung im Bahnhof Luzern sei behoben worden. Für die Geschäfte im Bahnhof Luzern heißt es aufatmen und Bilanz ziehen. Nach der Entgleisung eines Eurocity-Zugs am vergangenen Mittwoch war der Verkehr im Bahnhof Luzern mit Ausnahme der Zentralbahn nach Engelberg und Interlaken für knapp fünf Tage unterbrochen.

Am Mittwoch gegen 14 Uhr waren zwei Wagen des Eurocity 158 von Mailand nach Basel bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern aus den Schienen gesprungen. Der vierte Wagen war zur Seite gekippt und hatte den Bahnstrom unterbrochen und den Bahnverkehr lahmgelegt. Die Folge: Tagelang waren alle Gleise menschenleer, die Rolltreppen standen still. Für die Geschäfte, deren Kundschaft in erster Linie die Bahnreisende ausmachen, führte die Unterbrechung zu empfindlichen Umsatzrückgängen. Denn an normalen Werktagen frequentieren etwa 90.000 Pendler den Bahnhof.

In der Benu-Apotheke etwa beträgt der Umsatzverlust bis zu 30 Prozent, wie die Filialleiterin dem Nachrichtenportal „20 Minuten“ sagte. Doch man sieht auch positive Aspekte der plötzlichen Ruhe: „Wir können lange liegengebliebene Arbeiten erledigen, neue Prozesse endlich zum Laufen bringen oder einfach mal innehalten.“ Sie schätzt, dass andere Läden, die noch mehr auf Laufkundschaft angewiesen sind, noch deutlich empfindlichere Einbussen hinnehmen müssen als ihre Apotheke. Benu gehört zu Phoenix.

Tatsächlich soll der Kiosk gegenüber der Apotheke sogar die Hälfte des Umsatzes verloren haben. „Wir haben viel weniger Kunden. Jetzt bin ich gespannt, wie es am Wochenende läuft“, wird eine Mitarbeiterin vor dem Wochenende zitiert. Sie hoffte, dass sich heute alles wieder normalisiert. Die Confiserie Bachmann ist im Bahnhof an drei Standorten vertreten. Geschäftsführer Matthias Bachmann sagte zu „Schweiz aktuell“, dass die Produktion etwas heruntergefahren wurde.

Laut dem Bericht von 20 Minuten sind durch den Unfall Schäden in Millionenhöhe entstanden. Bei den mehrtägigen Reparaturarbeiten seien 400 Meter Gleis neu verbaut, vier Weichen ersetzt und zwei Weichen umgebaut worden. Die Ursache für die Entgleisung des Eurocity-Zuges ist weiterhin unklar, wie die SBB mitteilten. Sie hätten bisher keine Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gefunden – weder an der Bahninfrastruktur noch am Zug von Trenitalia.

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