Medikationsanalysen

Schweiz: Mehr Geld für Beratung

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Berlin -

Schweizer Apotheken sollen künftig von den Krankenkassen Geld bekommen, wenn sie Patient:innen in der Therapietreue unterstützen und Medikationsanalysen durchführen. Bereits seit Anfang des Jahres wird auch die Umstellung auf günstigere Alternativpräparate zusätzlich honoriert.

Heute hat das Parlament eine für Apotheken bedeutende Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) verabschiedet. Das zweite Maßnahmenpaket zur Kostendämpfung ermöglicht es Apothekerinnen und Apothekern künftig, diverse pharmazeutische und Präventionsleistungen zur Optimierung der Arzneimitteltherapie und zur Verbesserung der Therapietreue direkt über die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) abzurechnen. Dies stelle, so der Apothekerverband PharmaSuisse, einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Apotheken als wichtige Säule der medizinischen Grundversorgung dar.

Sparpotenzial durch Therapietreue

Apotheken sollen im Sinne der Adhärenz Patientinnen und Patienten beim Einstieg in eine chronische Therapie in interprofessioneller Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten unterstützen und können die entsprechende Leistung abrechnen. Zudem können künftig nicht nur Bluthochdruck-Screenings durchgeführt, sondern in Zusammenarbeit mit Hausärzt:innen auch die Therapie angepasst werden. Auch Medikationsanalysen und Medikationsabgleiche gehören künftig dazu.

PharmaSuisse sieht die Ausweitung der pharmazeutischen Leistungen auf die OKP als eine Investition in eine effizientere und nachhaltige Gesundheitsversorgung. Studien hätten gezeigt, dass verbesserte Therapietreue und optimierte Medikation langfristig Kosten einsparen, indem sie Komplikationen, Spitalseinweisungen und unnötige Arztbesuche reduzieren.

In Kraft treten soll die neue Regelung aber erst zum Januar 2027. Seit Januar bekommen die Schweizer Apotheken bereits eine Vergütung, wenn sie Patient:innen auf günstigere Biosimilars umstellen, so wie sie bereits davor beim Wechsel auf Generika bezahlt wurde. Das maschinelle Verblistern wurde ebenso neu aufgenommen wie die Erweiterung der Tarife auf Leistungen von Versandapotheken.

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