Mit den Hanftheken in Brig, Herisau und Liestal hat die Schweizer Firma Swiss Cannabis bereits zehn Geschäfte eröffnet. Doch die Geschäftsführer Yilmaz Simsir und Volkan Kaymaz haben das Unternehmen Ende März offenbar überraschend verlassen.
Die erste Hanftheke eröffnete im September vergangenen Jahres in Bern. Kurz darauf folgten Basel und Zürich. Nun – nur acht Monate nach der Eröffnung des ersten Geschäfts – folgen im Abstand von nur wenigen Tagen gleich drei Hanftheken in Brig, Herisau und Liestal. Damit gibt es in der Schweiz bereits zehn Geschäfte, die Produkte rund um Cannabis verkaufen.
Die Idee stammt ursprünglich von der Firma Swiss Cannabis, die sie offenbar erfolgreich vermarktet. Dennoch haben sich Simsir und Kaymaz dazu entschlossen, die Geschäftsführung des Unternehmens niederzulegen. Zu den Gründen will man sich bei dem Anbieter von Cannabis-Produkten nicht äußern. „Herr Simsir und Herr Kaymaz wollen sich anderen Herausforderungen widmen“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Die Geschäftsführung hat nun ihren Angaben nach Fabio Bernasconi übernommen, der auch schon die Hafttheke in Zug betreibt.
Bei den Hanftheken handelt es sich um ein Franchise-Konzept. „Die Zusammenarbeit mit ausgesuchten, lokalen Franchisepartnern ermöglicht uns, das breite Bedürfnis nach qualitativ hochwertigen Cannabis-Rohstoffen und Hanfprodukten auch in kleineren Regionen abzudecken“, teilte Bernasconi anlässlich der jüngsten Eröffnungen mit.
Die Gestaltung der Geschäfte folgt, wie bei anderen Franchise-Konzepten auch üblich, festgelegten Prinzipien: In Designer-Regalen werden die Produkte in hellem Scheinwerferlicht präsentiert. Jedes Produkt steht in einem separaten Regalfach. In einem Teil des Regals sind die Fächer nur mit kleinen Fläschchen gefüllt. Oft stehen nur zwei oder drei davon darin. Die Produktpalette reicht dabei von Cannabis-Teigwaren – 250 Gramm Spaghetti kosten knapp fünf Euro – über rauchbare, THC-arme Hanfblüten in fünf verschiedenen Sorten bis hin zu Kosmetika. Auch Hanf-Speiseöl, Hanf-Mehl sowie diverse Snack-Produkte sind im Angebot.
Ganz im Gegensatz zu den früheren Hanf-Shops im Schmuddel-Look setzen die Geschäfte gezielt auf ein besonders sauberes Erscheinungsbild, eine Art Mischung zwischen Apple Store und Apotheke. Ursprünglich sollten die Geschäfte auch Hanfapotheken heißen. Die beiden ersten Filialen wurden sogar unter diesem Namen eröffnet, mussten aber schon bald in Hanftheken umbenannt werden.
Die Geschäftsführung wird nicht müde, zu betonen, dass sämtliche Produkte weniger als 1 Prozent THC aufwiesen und deshalb vollkommen legal seien. Es handele sich um Industriehanf-Sorten, die speziell auf einen hohen Gehalt an Cannabidiol gezüchtet wurden. Dieser nicht psychoaktive Wirkstoff ist in der Schweiz legal.
Noch dürfen Hanftheken kein THC-haltiges Cannabis verkaufen. Doch sollte sich die Gesetzeslage eines Tages ändern, möchte man sich in dem Hanf-Geschäft offenbar einen Namen gemacht haben. So sagte der pharmazeutische Berater von Swiss Cannabis, Apotheker Dr. Samuel Büechi, gegenüber bzbasel.ch: „Wenn in Zukunft Cannabis für weitere Krankheitstypen und Anwendungen legalisiert wird, möchten wir bereits im Markt Fuß gefasst haben. Der Name soll deshalb auch als „zukunftsweisende Idee und mittelfristiges Ziel“ verstanden werden.
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