Das Sparpgrogramm von Phoenix zieht sich bis in die Apotheken: Die schweizerische Apothekenkette des deutschen Pharmagroßhändlers wird laut einem Medienbericht ab 2014 keine neuen Auszubildenden mehr einstellen. Dadurch sollen jährlich 1,6 Millionen Schweizer Franken (etwa 1,3 Millionen Euro) gespart werden. Der Apothekerverband Pharmsuisse kritisiert die Entscheidung.
In der Schweiz hat Phoenix rund 80 Apotheken. Laut einem Bericht von Radio SRF werden insgesamt 160 Lehrlinge ausgebildet. Ein Pharma-Assistent koste im Schnitt jährlich 10.000 Franken.
Laut einem internen Schreiben an alle Filialen, das dem Sender vorliegt, ist die Produktivität in der Schweiz die schlechteste der Gruppe. Bei Phoenix wollte man den Bericht weder bestätigen noch dementieren.
PharmaSuisse kritisiert die Pläne: „Apotheken tragen neben der wirtschaftlichen auch eine soziale und gesellschaftliche Verantwortung“, sagt eine Sprecherin. Phoenix komme dieser Verantwortung mit der Entscheidung nicht nach.
Investitionen in die Ausbildung seien lohnenswert, da dadurch etwa eine qualitativ hochwertige Beratung gewährleistet werde. Nach der Standesordnung des Verbands seien alle Mitglieder dem Grundsatz der „Sicherstellung der Qualität der pharmazeutischen Tätigkeit“ verpflichtet. Da die Phoenix-Kette nicht zum Verband gehört, greift die Vorgabe aber nicht.
In der Schweiz gilt seit einem Jahr die europaweite Dachmarke Benu. Zuvor hieß die Phoenix-Kette „Pharmacies Capitole“ und gehörte zum geheimen Kettenkommando des Konzerns.
Insgesamt gehören rund 1600 eigene Apotheken in zwölf Ländern zum Mannheimer Großhändler – 700 davon werden unter dem Namen Benu betrieben. Nur in Großbritannien und Norwegen werden die Traditionsmarken Rowlands beziehungsweise Apotek1 beibehalten.
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