Schweiz

pharmaDavos statt Pharmacon

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Berlin -

In diesem Jahr fand der Kongress Pharmacon zum letzten Mal in Davos statt – die Apotheker ziehen nach Schladming. Jetzt wollen die Schweizer Kollegen einspringen: Sie planen mit „pharmaDavos“ eine Fortsetzung des Kongresses. Der Termin steht schon: Die Apotheker sollen sich vom 2. bis 6. Februar wieder in Davos treffen.

Der Kongress Pharmacon hatte im Februar nach 44 Jahren zum letzten Mal in Davos stattgefunden. Dem Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (WuV), Metin Ergül, zufolge lag das in erster Linie an dem generell hohen Preisniveau. Im kommenden Jahr soll der Pharmacon im österreichischen Schladming stattfinden.

In Davos bedauert man die Entscheidung: Die rund 800 Pharmacon-Teilnehmer haben jedes Jahr rund 4500 Übernachtungen in dem Wintersportort generiert. An dem Kongress nahmen regelmäßig auch rund 200 Apotheker aus der Schweiz teil.

Sechs von ihnen wollten sich mit dem Aus der Veranstaltung nicht zufrieden geben. Sie wollen einen neuen Apothekerkongress in Davos auf die Beine stellen und haben sich dafür zu einem Gründungs-Organisationskomitee zusammengeschlossen. Dessen Vorsitzender ist Dr. Hans Ruppanner, Apotheker und Mitinhaber der Schweizer Beratungsfirma „move and win“.

„Es waren Zufall und Nostalgie, und Unverständnis darüber, dass die Deutschen uns verlassen“, fasst Ruppanner die Stimmung zusammen, aus der die spontane Idee entstand, einen eigenen Kongress auf die Beine zu stellen. Für viele Schweizer Apotheker sei der Weg nach Schladming relativ weit – einige müssten schon am Vortag anreisen, begründen die Initiatoren ihren Plan. Ein Tag mehr oder weniger Vertretung falle aber bei vielen ins Gewicht.

Ruppanner rechnet im kommenden Jahr mit etwa 100 Teilnehmern aus der Schweiz, außerdem hofft er auf Besucher aus Deutschland. Er geht davon aus, dass die Teilnehmerzahl in den kommenden fünf bis zehn Jahren auf 500 Personen ansteigen könnte.

Das Hauptproblem sei jedoch die Finanzierung: Beim Pharmacon sei das mit knapp 1000 Teilnehmern und einer Gebühr von 350 Franken (rund 290 Euro) ein Selbstläufer gewesen. Mit 100 Teilnehmern sei es schwieriger, so Ruppanner. Die Initiatoren gehen von einem Budget von 200.000 bis 250.000 Franken aus, umgerechnet zwischen 165.000 und 205.000 Euro. Die Teilnahmegebühren sollen etwa im bisherigen Rahmen liegen.

Das Organisationskomitee setzt daher auf Partner aus Industrie und Handel. „Derzeit führen wir Einzelgespräche“, sagt Ruppanner. Die Partner sollen den Kongress nicht nur sponsern, sondern auch aktiv mit gestalten. „Wir sind da viel offener und liberaler als deutsche Apotheker“, sagt Ruppanner. Die Schweiz sei ein kleines Land, und die Akteure auf Kooperationen angewiesen.

Der Kongress „pharmaDavos“ soll sich Ruppanner zufolge durch „Swissness“ von dem Pharmacon in Schladming absetzen: Schweizer Referenten sollen im Zentrum stehen und die Veranstaltung insgesamt einen „sehr modernen Touch“ bekommen. Ruppanner setzt auf hervorragende Referenten und eine interaktive Gestaltung.

Er ist zuversichtlich: Im Organisationskomitee sitzt neben der Präsidentin der Schweizer Fortbildungsorganisation CAP, Dominique Bätscher, auch der Präsident der Abrechnungsorganisation IFAK, Dr. Claus Hysek – beide haben Ruppanner zufolge viel Erfahrung in der Organisation von Tagungen und Kongressen sowie die nötigen Kontakte. „Wir wollen den Kongress zurückholen, aber es steht noch nicht fest, dass es funktioniert“, so Ruppanner.

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