Schweden

Apotheken wollen ohne Supermärkte wachsen APOTHEKE ADHOC, 06.12.2012 13:41 Uhr

Miete statt Gewinn: Die schwedische Apothekenkette Kronans Droghandel ist nicht länger Partner, sondern Mieter bei Coop. Foto: KD
Berlin - 

Mit

großen Erwartungen waren Kettenbetreiber und Finanzinvestoren 2010 ins

Apothekengeschäft gestartet. Der finnische Pharmahändler Oriola hatte

nicht nur 170 Filialen des ehemaligen Staatsbetriebs Apoteket

übernommen, sondern ein Joint Venture mit der Supermarktkette Coop

gegründet. Diese sollte Standorte in den Märkten zur Verfügung stellen,

Oriola sollte sich ums Tagesgeschäft kümmern. Jetzt geht die

Apothekenkette, die unter der Marke Kronans Droghandel firmiert, eigene

Wege.

Bis zu 100 neue Apotheken hatten Oriola und Coop geplant; knapp 50 sind es bislang geworden. Nun will Oriola alleine weitermachen. Der Konzern, der auch einen der beiden Großhändler in Schweden betreibt, hat die Anteile von Coop am gemeinsamen Projekt übernommen.

Offenbar ist Oriola auf der Suche nach einem neuen Partner: Wenn die Kauf- und Verkaufsprozesse im kommenden Jahr beginne, wolle man flexibler agieren können, begründete ein Sprecher die Trennung. Womöglich ist der Supermarktkette der Schritt leicht gefallen: Oriola zahlt 12 Millionen Euro für die 20-prozentige Beteiligung, und anstelle unsicherer Gewinne werden die Apotheken künftig vermutlich regelmäßige Mieteinnahmen bringen.

Auch im kommenden Jahr sollen Apotheken an Coop-Standorten eröffnen. Auch die Kundenkarte der Supermarktkette soll weiterhin in den Apotheken genutzt werden können. Coop ist ein Zusammenschluss von knapp 50 Verbrauchergenossenschaften, bei denen rund drei Millionen Kunden Mitglied sind. Mit 850 Geschäften ist Coop nach ICA die Nummer 2 im schwedischen Lebensmitteleinzelhandel.