Schweizer Zoll

Schulungen zu Arzneimittelfälschungen

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Das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic reagiert auf die zunehmende Zahl illegaler Medikamentenimporte: Wie ein Sprecher der Behörde gegenüber APOTHEKE ADHOC erklärte, wird Swissmedic künftig spezielle Kurse für Zöllner anbieten. Im Oktober werde der Zoll außerdem von einem Ermittler der Polizei unterstützt, der Schulungen zum Thema Arzneimittelschmuggel geben wird.

Im ersten Halbjahr 2008 hat der Zoll dem Sprecher zufolge bereits 284 Fälle von Medikamentenschmuggel aufgedeckt - im Jahr 2007 waren es insgesamt 365 Fälle. „Wir bemerken parallel zur illegalen Einfuhr einen deutlichen Anstieg an Arzneimittelfälschungen“, so der Sprecher. Zu illegalen Importen zählen auch Lieferungen, die über den Monatsbedarf des Patienten hinausgehen.

Allein in den vergangenen Wochen konfiszierte der Zoll mehrere Ladungen Schlankheits- und Potenzmittel, aber auch Dosier-Aerosole für Asthmasprays, Schmerzmittel und Medikamente gegen Magengeschwüre. Laut Swissmedic wurden die Lieferungen beschlagnahmt und in allen Fällen Verwaltungsverfahren eröffnet. Die Behörde warnt: „Die Medikamente sind häufig von schlechter Qualität und nicht kontrolliert.“ So wurden in einem angeblich pflanzlichen Schlankheitsmittel chemische Substanzen entdeckt, die in der Schweiz unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.

Besonders bizarr: Laut Swissmedic sind die im Internet bestellten Medikamente auf dem Heimatmarkt regelmäßig günstiger zu haben: Bei einer unlängst beschlagnahmten Lieferung kostete Furosemid gemäß beigelegter Rechnung sechsmal mehr als in einer schweizerischen Apotheke. Auch Acomplia und Viagra wurden online zu überhöhten Preisen vertrieben: „In zahlreichen Fällen hätte der legale Bezug mit ärztlichem Rezept in Schweizer Apotheken nur die Hälfte gekostet“, so ein Swissmedic-Sprecher.

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