Oxycontin-Skandal

Sackler-Familie: Milliarden-Deal und Purdue-Exit

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Berlin -

Im Rahmen der Opioidkrise in den USA haben bereits Tausende Menschen ihr Leben verloren. Viele Fälle sollen auf das Konto des seit 1999 vertriebenen Schmerzmittels Oxycontin gehen. Der Skandal rund um den Hersteller Purdue und dessen bekannter Inhaberfamilie Sackler zieht sich schon jahrelang. Nun könnte es erneut einen Deal über mehrere Milliarden Dollar unter anderem für Opfer geben. Teile der Sackler-Familie sollen das Unternehmen verlassen müssen.

Purdue, die Familie Sackler und 15 US-Bundesstaaten haben sich auf eine Zahlung von 7,4 Milliarden US-Dollar (etwa 7,1 Milliarden Euro) geeinigt. Damit soll das Unternehmen für seinen Anteil an der Opioidkrise zur Verantwortung gezogen werden. Dabei kommt ein Anteil von etwa 6,5 Milliarden Dollar vom Unternehmen, der Rest von der Eigentümerfamilie, so Medienberichte. Laut den Nachrichtenagenturen AP und Reuters liegt die Einigung mehr als 1 Milliarde Dollar über einem früheren Vergleich, der 2024 vom Obersten Gerichtshof der USA abgelehnt wurde.

Die Familie habe versucht, sich auf Kosten der Patient:innen zu bereichern und eine zentrale Rolle in der sich ausbreitenden Krise gespielt, heißt es nun von der New Yorker Staatsanwaltschaft, die mit ihrer Generalstaatsanwältin und den Anwält:innen der 14 weiteren Bundesstaaten den Vergleich ausgehandelt hat.

Die letzte Einigung hierzu wurde im vergangenen Jahr vom Obersten Gerichtshof abgelehnt, da sie die Familie Sackler vor Zivilklagen schütze, hieß es. „Wir sind sehr erfreut, dass eine neue Vereinbarung erzielt wurde, die Milliarden von Dollar für die Entschädigung von Opfern, die Bekämpfung der Opioidkrise und für Medikamenten zur Behandlung von Überdosierungen bereitstellen wird“, so Purdue mit Sitz in Connecticut.

Firmenbesitz aufgeben

Die Mitglieder der Familie Sackler sollen nun über einen Zeitraum von 15 Jahren die 6,5 Milliarden Doller aus dem Unternehmen heraus bereitstellen und den Besitz des Pharma-Unternehmens aufgeben. Der Purdue-Vorstand soll künftig von den 15 Bundesstaaten und anderen klagenden Parteien benannt werden.

Das Schmerzmittel Oxycontin gilt als häufige Einstiegsdroge für härtere Drogen wie Heroin und wird für die tödliche Opioidkrise in den USA verantwortlich gemacht. Der Familie Sackler hat das Mittel hingegen Milliarden von Dollar eingebracht. Das verschreibungspflichtige Schmerzmittel wurde als sicher beworben, obwohl klar war, dass es hochgradig süchtig macht und häufig missbraucht wird. Mit den nun zu zahlenden Geldern sollen Behandlungs- und Präventionsangebote in den USA finanziert werden. Es werde nicht erwartet, dass sich die neue Trump-Regierung dem Abkommen widersetzen werde, so AP.

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