Wegen Ukraine-Krieg

Russland: Hamsterkäufe bei Antidepressiva

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Berlin -

Der Krieg in der Ukraine hat in Russland zu einem Ansturm auf die Apotheken geführt. Groß ist bei Patient:innen die Angst vor Engpässen und explodierenden Preisen. Wie die Tageszeitung „Kommersant“ unter Berufung auf das Marktforschungsunternehmen DSM Group berichtet, ist die Nachfrage nach Antidepressiva besonders stark gestiegen.

In der Woche nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, also vom 28. Februar bis 6. März, lagen die Abverkäufe in den Apotheken nach Packungen um 50 Prozent über Vorjahr, nach Umsatz sogar um 124 Prozent. Besonders deutlich war laut Kommersant der Anstieg in der Gruppe der Antidepressiva: Knapp 578.000 Packungen im Wert von 526 Millionen Rubel wurden demnach verkauft – das ist nach Absatz das Dreifach des Vorjahres, nach Umsatz sogar das 4,4-Fache.

Laut Kommersant gab es bereits erste Engpässe, die allerdings bislang vor allem auf logistische Probleme zurückzuführen waren. Aus Angst vor einer Verknappung und steigenden Preisen deckten sich aber viele Patient:innen mit Beruhigungsmitteln ein. Darunter sind verschreibungspflichtige Präparate wie Cipralex (Escitalopram), Brintellix (Vortioxetin) und Fevarin (Fluvoxamin), die von ausländischen Konzernen vertrieben werden, genauso wie rezeptfreie Schlaf- und Beruhigungstabletten.

Die Apothekenkette 36.6 bestätigte gegenüber Kommersant die hohe Nachfrage. Im Beitrag kommt auch Vyacheslav Filashikhin, Chefarzt des Rosa-Zentrums für Psychiatrie, Neurologie und Narkologie, zu Wort: „Die Zahl der Beschwerden über Angstzustände und angstdepressive Zustände hat zugenommen.“ Nach seiner Einschätzung hätten sich Patient:innen teilweise für fast ein Jahr bevorratet. Mehrere Hersteller versicherten gegenüber dem Blatt, dass sie die Belieferung des russischen Marktes nicht einstellen werden.

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