Am Wochenende haben die neuen Eigentümer des britischen Pharmahändlers Alliance Boots über die künftige Aufteilung der Schlüsselpositionen im Unternehmen diskutiert. Sicher ist bislang, dass Firmenmagnat Stefano Pessina, mit einem 15-prozentigen Anteil bislang größter Eigener des Konzerns und Aufsichtsratsvorsitzender, dessen Partnerin Ornella Barra, bislang als Großhandels- und Finanzchefin aktiv, sowie Dominic Murphy von Kohlberg, Kravis, Roberts & Co. (KKR) in der Geschäftsleitung vertreten sein werden.
Ob der bisherige Vorstandsvorsitzende Richard Baker weiterhin bei Alliance Boots aktiv sein wird, ist einem Bericht des Oberservers bislang offen. Baker hatte im Rahmen der 11,1 Milliarden Britische Pfund schweren Übernahme durch KKR für seine Aktien und Optionen 6,5 Millionen Pfund kassiert. Angeblich hat der Topmanager Zweifel, im neuen Unternehmen mitsprechen zu können.
Bereits am Freitag war mit Sir Nigel Rudd einer der bisherigen Topmanager aus dem Unternehmen ausgeschieden. Das feierliche Abschiedsdinner in Nottingham stellte den Auftakt für die anstehenden Personalgespräche dar. Noch in dieser Woche will Alliance Boots seine künftige Führungsriege vorstellen. Auf Grund des öffentlichen Drucks wollen Pessina und KKR auch neue Manager ins Unternehmen holen. Mit Argusaugen beobachtet vor allem die britische Fachöffentlichkeit den bislang größten Private-Equity-Deal Europas. Kritiker fürchten, dass - ähnlich wie bei Phoenix - Alliance Boots künftig komplett hinter verschlossenen Türen geleitet wird; immerhin ist der Konzern im Einzelhandel in Großbritannien Marktführer. Mit der Beteiligung der Großhandelssparte UniChem am umstrittenen Exklusivvertriebsmodell von Pfizer hatte der Konzern nicht gerade für Vertrauen innerhalb der Branche gesorgt.
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