USA

Rite Aid fusioniert mit Albertsons

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Berlin -

Der US-Einzelhandelskonzern Albertsons (Safeway) und die Apothekenkette Rite Aid wollen fusionieren. Dadurch entsteht ein Handelsriese mit 4900 Supermärkten, 4350 Apotheken und 320 Kliniken, der in 38 Bundesstaaten sowie Washington D.C. vertreten ist. Der Wert der beiden Unternehmen wird aktuell mit 24 Milliarden US-Dollar angegeben, das Duo peilt nach der Fusion Jahresumsätze von mindestens 83 Milliarden Dollar an.

Rite Aid verkauft derzeit 1932 ihrer insgesamt 4600 Läden an den Konkurrenten Walgreens Boots Alliance (WBA), mit den rund 2600 verbleibenden Läden will die börsennotierte Apothekenkette ihre Marktgröße unter den Fittichen von Albertsons weiter entfalten. Die ursprüngliche vollständige Fusion mit Walgreens hatten die Kartellwächter untersagt.

Die Aktionäre von Rite Aid sollen wählen können, ob sie pro Aktie eine Aktie am neuen Unternehmen plus 1,83 Dollar erhalten oder 1,079 Aktien. Je nachdem werden die Aktionäre der Apothekenkette am Ende zwischen 28 und 29,6 Prozent am Gesamtkonzern kontrollieren. Hinter Albertsons steht ein Konsortium um den Finanzinvestor Cerberus, der die Supermarktkette 2005 übernommen hatte und eigentlich im vergangenen Jahr an die Börse gebracht haben wollte.

Der derzeitige CEO von Rite Aid, John Standley, wird das kombinierte Unternehmen leiten, Bob Miller von Albertsons wird Chairman. Das Führungsgremium wird von beiden Seiten hälftig besetzt, die Mehrheit des Vorstands wird unabhängig sein. Die Transaktion wurde einstimmig von den Verwaltungsräten genehmigt und soll in der zweiten Hälfte 2018 abgeschlossen sein, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre von Rite Aid und der Behörden.

Ziel der neuen Supermarkt-Apotheken-Kombi soll der One-Stop-Shop sein, der den Kunden alles aus den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Wellness bietet. Albertsons/Rite Aid haben aktuell eine Marktmacht, die sie selber mit rund 40 Millionen Kunden pro Woche angeben.

Die meisten Albertsons-Apotheken erhalten den Namen Rite Aid und das vereinte Unternehmen wird weiterhin Standalone-Apotheken betreiben. Mit der Fusion kommen auch milliardenschwere Eigenmarken der beiden Unternehmen zusammen, wie O Organics und Lucerne von Albertsons und B4Y und Daylogic von Rite Aid.

Mit ihrer Fusion reagieren Albertsons und Rite Aid auch auf die jüngsten Schachzüge von Amazon. Denn der Online-Händler baut zum einen mit der Bio-Supermarktkette Whole Foods neuen Druck im US-Einzelhandel auf, zum anderen hat Amazon zum Jahresanfang eine Wende im US-Gesundheitssystem eingeläutet. Unter Federführung von Jeff Bezos will der Online-Händler zusammen mit Warren Buffet vom Mischkonzern Berkshire Hathaway und Jamie Dimon, dem Chef der größten US-Investmentbank JPMorgan Chase, eine eigene Krankenversicherung gründen, zunächst nur für die rund eine Million Angestellten in den drei Konzernen.

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