Kalifornien

Rezeptpflicht für Pseudoephedrin Désirée Kietzmann, 28.05.2009 11:56 Uhr

Berlin - 

Im US-Bundesstaat Kalifonieren könnten Medikamente mit Pseudoephedrin schon bald nur gegen Vorlage eines Rezepts erhältlich sein. Der Haushaltsauschuss des kalifornischen Senats diskutiert derzeit einen Gesetzentwurf, der das Sympathomimetikum der Verschreibungspflicht unterstellen soll. Im Bundesstaat Oregon gilt eine ähnliche Regelung bereits, in Missouri wird noch über eine Änderung verhandelt.

Die amerikanischen OTC-Hersteller laufen Sturm gegen die geplante Rezeptpflicht in den Bundesstaaten und haben eigenen Angaben zufolge den Verband der Apothekenketten sowie zahlreiche Einzelhändler auf ihrer Seite. Den Produzenten zufolge werden mit pseudoephedrinhaltigen Produkten jährlich knapp 750 Millionen US-Dollar umgesetzt.

Der Umgang mit Ephedrin und Pseudoephedrin steht seit einiger Zeit in mehreren Ländern wegen der Missbrauchsgefahr auf dem Prüfstand: Großbritannien plant, große Packungen durch kleinere zu ersetzen, die insgesamt maximal 720 Milligramm Pseudoephedrin beziehungsweise 180 Milligramm Ephedrin enthalten. In Tschechien ist seit Jahresbeginn der Erwerb pseudoephedrinhaltiger Arzneimittel auf 24 Tabletten pro Person und Woche begrenzt.

In Deutschland kommen die beiden Wirkstoffe nur in Kombinationpräparaten zur Behandlung von Schnupfen, grippalen Infekten sowie allergischer Rhinitis vor. In den Präparaten sind pro Einheit bis zu 120 Milligramm Pseudoephedrin enthalten.