US-Kongress

Republikaner kritisieren J&J APOTHEKE ADHOC, 31.05.2010 10:52 Uhr

Berlin - 

Die US-Arzneimittelagentur FDA untersucht aktuell mehrere hundert Meldungen zu Nebenwirken, die zu den vom Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) und seiner Tochter McNeil zurückgerufenen Kinderarzneimitteln eingegangen sind - darunter auch 30 Todesfälle. Einem Bericht des US-Kongresses zufolge liegen 775 Meldungen vor. Bislang gebe es jedoch keine Beweise dafür, dass ein Kind durch die verunreinigten Produkte zu Schaden gekommen ist.

Ende Mai hatte McNeil 43 Kinderarzneimittel zurückgerufen. Als Grund wurden zu hohe Wirkstoffkonzentrationen sowie Verunreinigungen genannt. Kurz darauf hatte die FDA einen Inspektionsbericht vorgelegt, wonach dicke Staubschichten auf Produktionsanlagen, Schmutz in Inkubatoren sowie Löcher in den Labordecken gefunden wurden. Die Produktion in der betroffenen Anlage in Fort Washington im Bundesstaat Pennsylvania wurde nach dem Rückruf ausgesetzt.

Nach FDA-Angaben handelt es sich um den größten Rückruf von Kinderarzneimitteln in der Geschichte der Behörde. Mehr als 70 Prozent des OTC-Marktes für flüssige pediatrische Medikamente waren demnach betroffen. Die Republikaner im Kongress sehen systematische Versäumnisse in den Produktionsstätten von McNeil. Der Kongress will den Rückruf und die Umstände, die dazu führten, weiter untersuchen.