Dänemark

Regierung will Apotheken-Monopol zerschlagen

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Berlin -

Dänemarks Regierung will den Apothekenmarkt liberalisieren. In einem Zeitungsinterview sagte die Ministerin für Wirtschaft und Wachstum des Landes, Annette Vilhelmsen, dass die Regierung das Monopol der Apotheken zerschlagen wolle. Im Rahmen einer Gesetzesänderung wolle die Regierung mehr Wettbewerb schaffen und somit die Preise senken. Mit einer breit angelegten Informationskampagne versucht der Apothekerverband seit Monaten, die Deregulierung zu verhindern.

Bislang gibt es in Dänemark ein Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie eine strenge Bedarfsplanung. Vor einigen Jahren wurde der Verkauf einiger OTC-Präparate in geringen Dosierungen auch außerhalb der Apotheke erlaubt. Als eine ihrer letzten Amtshandlungen hatte die rechtskonservativ-liberale Koalition im vergangenen Jahr einige Hürden für Pick-up-Stellen beseitigt.

Die neue, von den Sozialdemokraten angeführte Koalition stört sich insbesondere an der Apothekenzahl: Derzeit gibt es in Dänemark rund 250 Apotheken mit weiteren 60 Filialen. Während in Deutschland auf eine Apotheke etwa 3800 Einwohner kommen, sind es in Dänemark mehr als 17.000.

In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Regierung vor einem Jahr angekündigt, den Apothekenmarkt „modernisieren“ zu wollen, die Wettbewerbsaufsicht mit einem Gutachten beauftragt und eine Kommission zur Umbildung des Marktes beauftragt. Im Bericht der Wettbewerbsbehörde war die Aufhebung des Fremdbesitzverbotes und der Rx-Festpreisbindung gefordert worden.

Die „Kommission für Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Apothekenmarkt“ will ihre Ergebnisse noch in diesem Jahr vorstellen. Vilhelmsen ist nun jedoch vorgeprescht: Insgesamt müssten die Verbraucherpreise gesenkt werden. Die Regierung werde daher schon bald 25 Initiativen vorschlagen, mit denen unter anderem die Arzneimittel- und Lebensmittelpreise gesenkt werden sollen.

Der dänische Apothekerverband läuft Sturm gegen die Bemühungen der Regierung. Die Apotheker haben nationale Werbespots in TV und Hörfunk geschaltet und versuchen, in den Apotheken mit einem Merkblatt ihre Patienten aufzuklären. Aus Sicht des Verbandes ist die Politik der Sozialdemokraten auch auf die erfolgreiche Lobbyarbeit der Drogeriekette Matas zurückzuführen, die schon seit Jahren selbst Medikamente verkaufen will.

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