Schweden

Regierung will Apotheken kontrollieren

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Die schwedische Regierung will ihre staatliche Apothekenkette Apoteket nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise privatisieren. Auf diese Weise solle die Kontrolle über das Apothekensystem erhalten bleiben, erklärte eine Sprecherin von Gesundheitsminister Göran Hägglund gegenüber APOTHEKE ADHOC. Der Minister hatte am Dienstag in Stockholm die Details zur geplanten Privatisierung vorgestellt, die die Konservativen gegen die Kritik der Sozialdemokraten sowie von Teilen der Bevölkerung noch in dieser Legislaturperiode durchziehen wollen.

Demnach soll - wie bereits im Mai vor dem Parlament präsentiert - zunächst nur die Hälfte der rund 1000 Apotheken in größeren Paketen an Kettenbetreiber verkauft werden. Die übrigen Apotheken sollen zur Hälfte in staatlicher Hand bleiben, der Rest einzeln an Apotheker abgegeben und in Zusammenarbeit mit einer bis Juli 2009 zu gründenden zentralen Betreibergesellschaft weitergeführt werden. Die enge Bindung soll den Pharmazeuten die Selbstständigkeit erleichern. Allerdings soll auch diese Firma der Sprecherin zufolge auf lange Frist privatisiert werden.

Bereits im Mai hatte das Parlament die Ausgründung eines Unternehmens beschlossen, das künftig die zentralen Dienstleistungen wie IT-Leistungen für alle Apotheken erbringen soll. Eine neue Verwaltungsgesellschaft wurde eigens für den Umbau gegründet. Diese wird entscheiden, welche Apotheken in welchen Paketen verkauft werden; die Details stehen noch aus.

Das Unternehmen namens Apoteket Omstrukturering ist allerdings bereits in Gesprächen mit den potenziellen Kettenbetreibern. Einem Beteiligten zufolge sind „die üblichen Verdächtigen“ dabei. Celesio, Alliance Boots, Phoenix-Tochter Tamro sowie die finnische Oriola hatten bereits in der Vergangenheit Interesse signalisiert.

Inwieweit sich die Perspektive auf dem schwedischen Markt für die Kettenbetreiber allerdings verschlechtert hat, ist offen. Ab November sollen bestimmte OTC-Produkte jedenfalls auch außerhalb von Apotheken abgegeben werden dürfen. Neu eingeführt werden auch die Vorschriften für die Neueröffnung von Apotheken sowie die Preisbildung für Arzneimittel. Das Monopol fällt anders, als von manchen Parteien erhofft.

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