Großbritannien

Randalierer überfallen Apotheken

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Seit drei Tagen ist London im Ausnahmezustand: Häuser brennen, Läden werden geplündert und auf den Bürgersteigen herrscht Gewalt. Auch Apotheken werden Opfer der Randalierer. Berichte über eingeschlagene Schaufenster, Brände und Plünderungen häufen sich. Viele Apotheken in den Krisengebieten in Süd- und Ost-London haben schon präventiv geschlossen. Besonders hart hat es eine Apotheke der Kette „ABC Pharmacy“ im Stadtteil Peckham getroffen: Die Krawallmacher räumten den kompletten Ladenraum aus - es entstand ein Schaden von rund 130.000 Pfund.

Die Apotheke war am Montagabend von mehreren vermummten Personen angegriffen worden. Die Täter zerstörten die Schaufenster, stiegen in die Offizin ein und plünderten Bargeld, Arzneimittel, Kosmetika und alle Computer. Innerhalb kürzester Zeit war die Apotheke komplett leer. „Wir haben Ware in Höhe von 50.000 Pfund verloren, hinzu kommt ein Sachschaden in Höhe von 80.000 Pfund“, so ein Sprecher der Kette.

Schlimm traf es auch Apotheken der Celesio-Kette Lloydspharmacy. Man habe wegen der Ausschreitungen insgesamt zwölf Apotheken schließen müssen. „In Ost-London haben mehrere Personen versucht, eine noch geöffnete Apotheke auszurauben. Die Mitarbeiter konnten nicht fliehen und mussten sich im Laden verbarrikadieren“, so ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Niemand sei verletzt worden, durch die Erfahrung seien die Mitarbeiter aber erschüttert. Derzeit sind noch drei Lloyds-Apotheken geschlossen. Man werte derzeit den entstandenen Schaden aus, so der Sprecher. Über eventuelle finanzielle Auswirkungen könne man daher noch nichts sagen.

Von Ausschreitungen betroffen waren auch vereinzelte Standorte der Drogerie- und Apothekenkette Boots. Medienberichten zufolge hat am gestrigen Abend in Südlondon ein Optiker-Laden des Konzerns gebrannt. Die nahe gelegene Apotheke soll nicht betroffen gewesen sein. Man beobachte die Situation derzeit an allen Standorten sehr genau.

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