In den USA werden Apotheken besonders häufig Opfer organisierter Ladendiebe. Laut einer Studie des Nationalen Einzelhandelsverbandes waren im vergangenen Jahr insgesamt 85 Prozent der Einzelhändler betroffen. Dabei entwickelt sich vor allem der Diebstahl und Weiterverkauf von Medikamenten zu einem Milliardengeschäft. Neben Apotheken sind Lebensmittelhändler besonders häufig im Visier der Profi-Diebe.
Allein in Florida verursacht der organisierte Ladendiebstahl laut FBI einen Schaden von jährlich 30 Milliarden US-Dollar. Die Gruppen arbeiten auf mehreren Ebenen: Professionelle Ladendiebe stehlen - zum Teil mehrmals täglich - Medikamente aus dem offenen Verkauf sowie Gesundheits- und Kosmetikprodukte. Die Artikel werden dann unter verschiedenen Hehlern gehandelt, in Lagerhallen umverpackt und an Kunden verkauft. Betroffen sind vor allem die großen Apothekenketten. „Die Gewinnchancen sind hoch - bei einem relativ niedrigen Risiko“, so ein Vertreter der Apothekenkette Walgreens: „Die Artikel sind klein, leicht und teuer.“
Die Geschädigten reagieren: Teure Produkte werden nun häufig hinter dem Handverkaufstisch gelagert, sperrig verpackt oder eingeschlossen. „Wir wollen keine abweisende Einkaufsatmosphäre schaffen“, heißt es bei Walgreens, „aber wenn man mehr verliert als man einnimmt, muss man handeln.“ Die Regierung will jetzt gegen den organisierten Ladendiebstahl und den Online-Verkauf gestohlener Waren durchgreifen: Dem Kongress liegen drei entsprechende Gesetzesentwürfe vor.
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