Poststellen in Apotheken APOTHEKE ADHOC, 28.05.2008 18:44 Uhr
In der Schweiz wird derzeit eine engere Zusammenarbeit von Apotheken mit der Post diskutiert. In Zürich und Basel unterhält die Post bereits zwei Kleinpoststellen in Apotheken. Bis Ende des Jahres sollen einem Bericht der Handelszeitung zufolge 200 Poststellen zu solchen Agenturen umfunktioniert werden. Grundsätzlich könnten weitere Apotheken dazukommen, sagte ein Sprecher der Post. Eine umfassende Kooperation mit Apotheken sei aber nicht geplant.
Der Präsident des Generikaherstellers Schweizerhall, Luci A. von Bidder, hatte gegenüber der Zeitung vorgeschlagen, „man könnte die Post- und die Apothekendienstleistungen im selben Geschäft anbieten“. Beide Betriebe seien sicher, behördlich regelmentiert und flächendeckend aufgestellt. Ein Konzept der DHL könnte für Apotheken eine Anregung sein, meinte von Bidder. In einzelnen Apotheken können Pakete abgegeben werden, die dann von DHL abgeholt werden. Auch eine Zusammenarbeit mit Großhändlern schlug Bidder vor; die Post sieht an dieser Front allerdings keine Synergieeffekte.
Der schweizerische Apothekerverband hält nichts von einer engen Verbindung mit der Post: „Der Vorschlag, dass die Post und die Apotheken stärker zusammenarbeiten könnten, widerspiegelt die fahrlässige Bagatellisierung des Medikamentes als simples Konsumgut“, sagte Verbandspräsident Dominique Jordan. Er befürchte zudem, dass die Pharmaindustrie über den Direktvertrieb näher an die Patienten gelangen wolle. Der „Vormarsch der vertikal integrierten Strukturen“ werde zunehmen, sagte Jordan.