Schweiz

Postfach für Rezeptfälschungen APOTHEKE ADHOC, 25.02.2009 11:38 Uhr

Berlin - 

Im schweizerischen Kanton Aargau haben Apotheken und Behörden ein Postfach für Rezeptfälschungen eingerichtet: Jeder Apotheker kann sich über eine verschlüsselte Internetverbindung auf einer Seite des Gesundheitsdepartements einloggen. Dort kann er in seinem personalisierten Postfach alle aktuell gesammelten Rezeptfälschungen einsehen.

Bis vor kurzem wurden die gefälschten Rezepte sogar noch per PDF-Datei direkt an die Apotheken verschickt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen hätten die zuständigen Behörden das Meldesystem im letzten Jahr geändert, erklärte der Präsident des Aargauischen Apothekerverbands, Fabian Vaucher, gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Vor allem aus Arztpraxen entwendete Rezeptblöcke machen laut Vaucher derzeit den Apothekern zu schaffen. Im Fall einer Fälschung sollten alle Apotheken den zuständigen Amtsapotheker via Faxformular informieren. Einen Zwang zur Weiterleitung von verdächtigen Rezepten gebe es aber nicht. Der Apotheker sei frei in der Entscheidung, ob er ein Rezept dem Ministerium zukommen lasse oder nicht, sagte Vaucher. Erhält der Kantonsapotheker eine Meldung, verschickt er einen Warnhinweis per E-Mail an alle Apotheken im Kanton.