Die rund 3000 Apotheken in Portugal haben seit Anfang des Jahres zwar mehr
Medikamente abgegeben, dafür allerdings weniger Geld eingenommen. Nach
Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde Infarmed sind bis Ende Oktober rund 204 Millionen Packungen abgegeben worden, was einem Anstieg von 2,6
Prozent entspricht. Im selben Zeitraum lagen die Einnahmen bei rund 2,2 Milliarden Euro. Sie sanken damit um 11,8 Prozent.
Diese Entwicklung hat ihre Ursache im Sparprogramm der portugiesischen Regierung. Die Troika der EU hatte im vergangenen Jahr in einem Memorandum von Portugal gefordert, pro Jahr im Apothekenbereich 50 Millionen Euro einzusparen. Es sollten vermehrt Generika abgegeben werden. Zudem orientiert sich der Erstattungspreis für ein Medikament an den fünf günstigsten Anbietern.
Seit Juni darf auf dem Rezept anstatt des Markennamens nur noch der Wirkungsstoffname stehen. Der Patient kann in der Apotheke entscheiden, welches Medikament er nimmt. Je nach Preis muss er dann mehr oder weniger zuzahlen. Die Apotheker sind verpflichtet, den Kunden über die günstigsten Medikamente zu informieren und dieses abzugeben, wenn sich der Kunde nicht für ein anderes entscheidet. In der Apotheke müssen mindestens drei der fünf billigsten am Markt verfügbaren Medikamente eines Wirkstoffes verfügbar sein.
Im Oktober hatten die portugiesischen Apotheker mit einer Unterschriftensammlung versucht, auf ihre finanziell schwierige Situation aufmerksam zu machen. 224.000 Unterschriften kamen zusammen.
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