Polen

Mediq verkauft Apothekengeschäft

, Uhr
Berlin -

Homecare statt Apotheke: Weil im europäischen Pharmahandel neben

Alliance Boots, Celesio und Phoenix wenig Platz für einen weiteren

Anbieter bleibt, hat sich der niederländische Pharmahändler Mediq

bereits vor Jahren für einen Strategiewechsel entschieden. Anstelle von

Arzneimitteln liefert der Konzern in zahlreichen Ländern Hilfsmitteln –

und zwar direkt bis zum Patienten. Jetzt zieht sich Mediq aus dem

Großhandels- und Apothekengeschäft in Polen zurück.

Für rund 100 Millionen Euro verkauft Mediq seinen kompletten Geschäftsbetrieb in Polen. Dazu gehört neben dem Großhändler ACP eine Apothekenkette mit 190 Filialen und 80 angeschlossenen Franchisenehmern.

Während die Logistiksparte an dem Branchenprimus Neuca geht, kauft der slowakische Finanzinvestor Penta die Apotheken. Neuca hatte sich bereits 1994 zur Maxime gesetzt, keine eigenen Apotheken zu betreiben. Das Unternehmen, das bis 2010 unter dem Namen Torfarm firmierte und an der Börse gelistet ist, hat einen Marktanteil von rund 30 Prozent. Mit einem Marktanteil von 7 Prozent war Mediq die Nummer 4 im Großhandel.

Penta betreibt nach dem Zukauf insgesamt 300 Apotheken und ist damit Nummer 2. Die Filialen sollen in Dr. Max umbenannt werden; unter dieser Marke betreibt Penta rund 500 Apotheken in der Slowakei, Tschechien und Polen. Der Umsatz von Dr. Max steigt laut Penta nach dem Zukauf von 620 auf 760 Millionen Euro.

Mediq erwirtschaftete in Polen 2011 Erlöse von 505 Millionen Euro Umsatz, das waren knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes. In Deutschland hatte der Konzern, der mittlerweile zum US-Finanzinvestor Advent gehört, zuletzt Assist übernommen. Als Lieferant für Diabetikerbedarf ist „Mediq direkt“ aktiv.

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