Pneumokokken-Impfstoff

Pfizer: Kein Prevenar für China

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Berlin -

Der US-Pharmakonzern Pfizer liefert seinen Pneumokokken-Impfstoff Prevenar/Prevnar nicht mehr nach China. Die chinesische Regierung habe es versäumt, die nötige Lizenz zu erneuern, teilte Pfizer mit. Die Importlizenz für die Impfung war demnach im vergangenen Jahr ausgelaufen. Warum die Lizenz nicht verlängert wurde, ist bislang nicht bekannt.

Prevenar ist eines der erfolgreichsten Produkte von Pfizer: 2014 lag der Umsatz mit dem Impfstoff bei 4,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 4,2 Milliarden Euro). Nur das Antiepileptikum Lyrica (Pregabalin) lag mit 5,2 Milliarden Dollar noch darüber. Seit Dezember gibt es in Deutschland Pregabalin-Generika. Insgesamt setzte Pfizer 49,4 Milliarden Dollar um.

Pfizer warnte nun vor Engpässen in China – der Konzern ist dort nach eigenen Angaben der einzige Lieferant von Pneumokokken-Impfstoff. Es gibt verschiedene Versionen des Impfstoffs. Die neuste, Prevenar 13, wurde von den chinesischen Behörden noch nicht zugelassen. Einen Zeitplan für die Zulassung gibt es laut Pfizer nicht.

Der aktuelle Fall zeigt US-Medien zufolge die Probleme, denen sich Hersteller auf dem chinesischen Markt stellen müssen: Mindestens ein Drittel der Zulassungsanträge von ausländischen Konzernen werden demnach durch die Behörden verzögert. Nicht nur die Auflagen für die Hersteller seien zuletzt strenger geworden, den Zulassungsstellen fehle zudem Personal, um die Anträge abzuarbeiten.

Vor diesem Hintergrund hat sich Pfizer dazu entschlossen, die Vermarktung der älteren Version des Impfstoffs Prevenar in China einzustellen. Die Entscheidung gilt ab sofort. In China zeigt man sich Medienberichten zufolge zuversichtlich, dass die Marktrücknahme keinen großen Einfluss auf die Immunisierung von Kindern hat.

Zwar ist Prevenar die einzige in China zugelassene Impfung für Kinder unter zwei Jahren, aber es gibt einen deutlich preiswerteren Impfstoff für ältere Kinder. Es gebe keine Daten, die belegten, dass Kleinkinder eine besonders hohe Infektionsrate hätten, wird argumentiert. Der Pfizer-Impfstoff ist daher auch nicht im Impfkalender vorgesehen.

Prevenar ist der einzige Impfstoff, den Pfizer in China vertreibt. Von der Entscheidung, das Präparat nicht mehr zu liefern, werden daher nach Angaben des Konzerns nahezu alle rund 200 Mitarbeiter im Bereich Impfstoffe in China betroffen sein. Sie sollen neue Aufgaben in dem Unternehmen erhalten. Insgesamt sind rund 9000 Pfizer-Mitarbeiter in der Volksrepublik tätig.

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