Großbritannien

Pillen aus dem Zementmischer

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Die britische Arzneimittelbehörde hat gefälschte und nicht zugelassene Medikamente im Wert von 250.000 Pfund (rund 280.000 Euro) sichergestellt. Bei einer konzertierten Aktion durchsuchten Ermittlerteams gestern gleichzeitig fünf Objekte. Drei Personen wurden von der Behörde verhört und vorübergehend festgenommen.

Die Personen stehen in Verdacht, über eine illegale Internetapotheke weltweit verschreibunsgpflichtige Medikamente verkauft zu haben. Über die illegale Internetapotheke hatten die drei Beschuldigten Appetitzügler, Haarwuchsmittel, Antidepressiva, starke Schmerzschmittel sowie anabole Steroide vertrieben.

Chef-Ermittler Danny Lee-Frost geht davon aus, mit dem Trio nur die „Spitze des Eisberges“ eines millionenschweren Onlinehandels mit nicht zugelassenen Arzneimitteln aufgedeckt zu haben. „Die Gefahr im Online-Handel mit Medikamenten liegt darin, dass man nie weiß, was man bekommt“, sagte Lee-Frost.

Die Dosierung könne zu hoch oder zu niedrig sein. Im schlimmsten Fall enthielten die Tabletten gefährliche Zusatzstoffe - etwa Rückstände aus dem Zementmischer, in dem die Medikamente hergestellt wurden, berichtet Lee-Frost. Er rät Verbrauchern, beim Kauf von Medikamenten im Internet besonders aufmerksam zu sein und nur bei lizenzierten Versandapotheken zu bestellen. Seit 2006 hat die Behörde gefälschte Arzneimittel im Wert von 6 Millionen britischen Pfund beschlagnahmt.

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