Schweiz

Phoenix schluckt Genossenschaft

, Uhr

Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix hat den zweitgrößten schweizerischen Großhändler Amedis-UE mehrheitlich übernommen. Bereits seit 2000 war Phoenix mit 49 Prozent an Amedis beteiligt; die restlichen Anteile hatte die Amedis Holding AG gehalten, die sich ihrerseits im Besitz von rund 620 Apothekern sowie zweier Investoren befand.

Diese beiden Großaktionäre, über deren Identität Amedis-UE bislang nichts bekannt machen will, haben nun ihre Anteile an die deutschen Eigner verkauft. Damit hält Phoenix einem Bericht der Neuen Züricher Zeitung zufolge nun die Mehrheit an der Holding - und damit auch am Grossisten. Den verbliebenen Minderheitsaktionären soll der Mannheimer Konzern ein Kaufangebot unterbreitet haben.

Amedis war 1997 durch die beiden Apothekereinkaufsgesellschaften EVZA und Hageba gegründet worden; 2001 übernahm Amedis den westschweizerischen Grossisten Uhlman Eyraud (UE). Phoenix hatte sich bereits 2000 gegen ein offenbar höheres Gebot der Investmentgesellschaft CGI durchgesetzt. Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent ist Amedis-UE der zweitgrößte Pharmagroßhändler in der Schweiz.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Amedis-UE 553 Millionen Euro umgesetzt; 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Gewinn lag bei 2,3 Millionen Euro. Im Mai 2006 hatte mit der Drogerieapothekenkette Sunstore ein Großkunde seine Verträge mit Amedis-UE aufgelöst; auch die gesetzlichen Veränderungen werden für den Umsatzrückgang verantwortlich gemacht. In den vergangenen Jahren hatte Amedis mehrere Vertriebszentren geschlossen; heute betreibt das Unternehmen zwei Geschäftsstellen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Noweda übernimmt CardLink-Gebühren
Kuck: Lauterbach öffnet Markt für Kettenkonzerne
Rechtswidrige Arzneimittelangebote
Für 55 Euro: Novaminsulfon auf Ebay
Mehr aus Ressort
Tausende Filialen schließen
USA: Kahlschlag bei Apothekenketten
2500 Packungen illegal nach China verkauft
Paxlovid: Apothekerin aus Innsbruck angeklagt
Weniger Einnahmen, mehr Ausgaben
Krankenkasse rechnet mit Milliardenverlusten

APOTHEKE ADHOC Debatte