Pharmahandelskonzerne

1932 Apotheken für Pessina

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Berlin -

Es ist geschafft: Stefano Pessina kann sich große Teile der Apothekenkette Rite Aid einverleiben. Die Widerspruchsfrist ist abgelaufen, damit ist der Deal bei der Wettbewerbsbehörde FTC durch. Für 4,375 Milliarden US-Dollar kann Walgreens Boots Alliance (WBA) 1932 Filialen und drei Vertriebszentren kaufen.

Im Oktober soll die Übernahme der Filialen beginnen, noch müssen einige Vertragsdetails abgearbeitet werden. Nach und nach sollen die Apotheken in Walgreens umbenannt werden, Pessina kalkuliert mit jährlichen Einsparungen von 300 Millionen Dollar. Der Konzernchef sprach von einem „bedeutenden Moment für das Unternehmen“. Das starke Portfolio an neuen Locations vor allem im Nordosten und Süden des Landes helfe dabei, schnell und nachhaltig zu wachsen.

Eigentlich hatte Walgreens im Oktober 2015 angekündigt, Rite Aid komplett zu schlucken. Etwa 9,4 Milliarden Dollar hätte WBA für 4600 Filialen zahlen müssen; unter Berücksichtigung übernommener Schulden hätte das Gesamtvolumen sogar bei 17,2 Milliarden Dollar gelegen.

Doch den Wettbewerbshütern war die Übernahme aufgrund der geballten Marktmacht ein Dorn im Auge. Wäre der Deal durchgegangen, hätten rund 12.900 Filialen zum Konzern gehört; jede fünfte Apotheke in den USA wäre dem Imperium von Pessina zuzurechnen gewesen. Rund 23.000 unabhängigen Apotheken stehen knapp 20.000 Filialen der großen Ketten Walgreens und CVS gegenüber sowie 9000 Supermärkte und 8000 SB-Warenhäuser mit angeschlossenem Apothekenschalter.

Stattdessen einigte sich Walgreens im Juni mit Rite Aid, für 5,2 Milliarden Dollar knapp 2200 Geschäfte zu übernehmen. Statt 2 Millionen Euro muss WBA nun rein rechnerisch knapp 2,3 Millionen Dollar pro Filiale bezahlen. Allerdings gibt es noch einen Clou à la Pessina: Bis Mai 2019 kann Rite Aid sich entscheiden, der Einkaufsgemeinschaft von Walgreens mit Sitz in der Schweiz beizutreten.

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