Standesorganisationen

PGEU: Schlechte Beispiele für Apotheker

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Berlin -

Der EU-Apothekerverband PGEU warnt die europäischen Regierungen vor Spargesetzen im Apothekensektor: „Viele Länder sind derzeit genötigt, die Gesundheitsausgaben zu senken. Das Apothekennetz muss aber in seiner jetzigen Form erhalten bleiben“, so PGEU-Präsidentin Isabelle Adenot. In einigen Staaten beobachte man Diskussionen, die eine Kommerzialisierung des Sektors zur Folge hätten, heißt es in einer Erklärung, die über die einzelnen Mitgliedsverbände nun an die Regierungen gelangen sollen.

 

Einer Verbandssprecherin zufolge reagiert die PGEU mit ihrem Schreiben in erster Linie auf die Spargesetze in den krisengeplagten Ländern Italien, Griechenland, Portugal und Spanien. Insbesondere die Teilliberalisierung des italienischen Apothekenmarktes sieht man in Brüssel skeptisch: „Die Aufhebung und Reduzierung vieler wichtiger Regulierungen im Gesundheitswesen kann negative Auswirkungen auf die Ausgaben haben“, heißt es in dem Schreiben.

Italiens Regierung hatte kürzlich mehr als 200 ehemals verschreibungspflichtige Medikamente aus der Rezeptpflicht entlassen und für OTC-Shops (Parafarmacie) Lockerungen geschaffen. In Spanien wurden neue Zuzahlungen für Patienten beschlossen; das nationale Gesundheitssystem Spaniens schuldet den Apothekern zudem Nachzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Auch in Griechenland streiken Apotheker wegen ausstehender Zahlungen der Krankenversicherungen.

„Wir befürchten, dass diese schlechten Beispiele in Europa zur Regel werden könnten“, so die PGEU-Sprecherin. In dem Brief weist die PGEU auf die Bedeutung der öffentlichen Apotheke für die Arzneimittelversorgung hin: Mit durchschnittlich 48 Stunden pro Woche habe die Apotheke länger geöffnet als jeder andere Anlaufpunkt im Gesundheitswesen. Laut PGEU entlastet die pharmazeutische Beratung in der Apotheke andere Heilberufler um mehr als 25 Prozent.

 

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