Frankreich

Petition für Apothekenpflicht

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Die französische Supermarktkette Leclerc hat erneut einen Angriff auf die Apothekenpflicht gestartet: In Zeitungsanzeigen und Radiospots wirbt Leclerc dafür, freiverkäufliche und nicht-erstattungsfähige Arzneimittel in seinen Geschäften verkaufen zu dürfen. Die Apotheker sammeln nun mit einer Petition Unterschriften gegen die Abschaffung der Apothekenpflicht.

Firmenchef Michel-Edouard Leclerc kritisiert, dass die Arzneimittelpreise in Apotheken stark variieren. Bereits vor knapp drei Jahren hatte er gefordert, die Apothekenpflicht aufzuheben. In einem Werbespot bot der Unternehmer damals den Verkauf von Arzneimitteln zu „Leclerc-Preisen“.

Jetzt schlagen die Apotheker mit gleichen Waffen zurück: Die drei Apothekeneinkaufsgemeinschaften Univers Pharmacie, UDGPO und Directlabo SA vergleichen die Preise von Produkten in sogenannten Parapharmazien mit denen in Apotheken. Demnach kosten beispielsweise Kosmetika in Leclercs Geschäften bis zu 20 Prozent mehr als in einer Offizin.

Dass Verbraucher von der Aufhebung der Apothekenpflicht profitieren würden, glauben die Verbände nicht: Würden OTC-Arzneimittel auch in großen Supermärkten verkauft, gefährde dies nicht nur die flächendeckende Arzneimittelversorgung, sondern auch den pharmazeutischen Service wie Nacht- und Notdienste.

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