Apothekenketten

Pessina: Nicht jede Apotheke wird überleben

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Berlin -

Der Versandhandel macht nicht nur den Apothekern vor Ort zu schaffen, sondern auch Kettenkonzernen wie Walgreens Boots Alliance (WBA). CEO Stefano Pessina räumte jetzt ein, dass die Branche derzeit schwierige Zeiten erlebt. Dennoch glaube er so fest wie eh und je an die Zukunft der Apotheke.

Es gebe eine Vielzahl an Herausforderungen, die das Geschäft derzeit schwierig machten, so Pessina mit Blick auf die Digitalisierung und Sparmaßahmen in den USA und Großbritannien. Veränderungen brächten jedoch immer auch Chancen, man stelle sich den Problemen, um die sich ergebenden Möglichkeiten optimal zu nutzen. Er gehe davon aus, dass negative Marktveränderungen die positiven Entwicklungen auch nicht auf Dauer überlagerten.

„Die Apotheke wird in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle haben – davon bin ich heute genauso überzeugt wie eh und je.“ Allerdings müsse die Apotheke wie jedes Unternehmen in der Lage sein, die Bedürfnisse der Verbraucher zu befriedigen. „Nicht alle Apotheken werden überleben, weil nicht alle Apotheken in ihrem lokalen Umfeld eine Bedeutung haben.“

Bei WBA sei man fest entschlossen, in die eigene Zukunft zu investieren, so Pessina. Das schließt schmerzhafte Eingriffe nicht aus: In den USA und in Großbritannien sollen im Rahmen des aktuellen Sparprogramms jeweils 200 Standorte aufgegeben werden; bis 2022 sollen im gesamten Konzern jährlich 1,8 Milliarden US-Dollar eingespart werden.

Auch dem Versandhandel will sich Pessina stellen. Die Walgreens-App wurde nach Konzernangaben bereits 60 Millionen Mal heruntergeladen; Umsätze in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar wurden im abgelaufenen Quartal auf elektronischem Weg initialisiert, ein Zuwachs von 9 Prozent. Zum Vergleich: Insgesamt kommt der Konzern auf Erlöse von 34,3 Milliarden Dollar, auf die US-Apothekensparte entfallen 26 Milliarden Dollar. Besonders erfolgreich war der „Black Friday“: Am Rabattwochenende lag der Online-Umsatz 45 Prozent über Vorjahr.

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