Großbritannien

Patientendaten für Pharmahersteller APOTHEKE ADHOC, 08.12.2011 15:02 Uhr

Berlin - 

Die britische Regierung will die Pharmaindustrie mit einem Maßnahmenpaket fördern. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sollen unter anderem alle vom nationalen Gesundheitsdienst (NHS) erhobenen Patientendaten anonymisiert in einem Datenpool gespeichert werden, auf den die Hersteller für Pharmastudien frei zugreifen können.

Der britische Premierminister David Cameron sagte, der Datenpool würde es den forschenden Pharmaunternehmen leichter machen, neue Arzneimittel zu testen und zu entwickeln. Cameron sicherte zu, dass die anonymisierten Daten streng vertraulich behandelt würden. Patienten hätten zudem jederzeit das Recht, der Datenbereitstellung zu widersprechen. Reuters zufolge plant die Regierung, die Satzung des NHS für die Datensammlung zu ändern.

Cameron kündigte auch an, einen Fonds mit 180 Millionen Britischen Pfund einzurichten. Insbesondere mittelständische Pharmaunternehmen und Universitäten sollten von den Geldern unterstützt werden.

Offenbar sind die Wohltaten der Regierung auf die Entscheidungen einiger Konzerne zurückzuführen, das Land zu verlassen: Reuters zufolge haben der US-Pharmakonzern Pfizer und AstraZeneca angekündigt, Standorte in Großbritannien schließen zu wollen.