Indien

Patienten sollen Preise verraten

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Die indische Arzneimittelpreisbehörde NPPA hat die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, bei der Kontrolle von Pharmaunternehmen zu helfen: Die NPPA hat eine Liste mit 312 vermeintlich überteuerten Medikamenten zusammengestellt. Da einige Hersteller ihrer gesetzlich bestimmten Pflicht zur Bekanntgabe der Preise nicht nachgekommen sind, soll die Öffentlichkeit diese Daten liefern: Verbraucher werden aufgerufen, die Namen von Hersteller und Präparat, Preis und Menge der gekauften Medikamente sowie die Chargennummer anzugeben.

Die NPPA kontrolliert, ob sich Pharmaunternehmen an die staatlich festgesetzten Höchstpreise halten. Trotz mehrfacher Anschreiben habe die Behörde von einigen Herstellern seit einem halben Jahr keine Daten erhalten. Meist handelt es sich dabei offenbar um kleinere, lokal produzierende Unternehmen, doch mit Ranbaxy ist Presseberichten zufolge auch einer der größten Hersteller betroffen.

Mehr als 1000 Fälle von überhöhten Preisen hat die NPPA bereits abgewickelt, 75 sind derzeit vor Gericht. Pharmaunternehmen kritisieren den starken Einfluss des Staates auf die Preisgestaltung. Erst vor einem Monat hat die NPPA eine „Verhältnis-Preisregelung“ eingeführt, wonach auch neu eingeführte Packungsgrößen oder Wirkstärken unter die bestehenden Preisgrenzen fallen.

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