McNeil/J&J

OTC-Skandal beschäftigt Kongress

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Die Rückrufaktion des Pharmakonzerns Johnson & Johnson in den USA zieht immer weitere Kreise. Nun hat sich auch der Kongress in den Fall eingeschaltet und will sowohl die Vorgänge bei der Konzerntochter McNeil als auch bei der Überwachung des Herstellers durch die Arzneimittelbehörde FDA unter die Lupe nehmen. Die zahlreichen Rückrufe der vergangenen Monate deuten laut einem Komitee des Repräsentantenhauses auf ein größeres Problem in der Produktion von McNeil hin.

Die Abgeordneten wollen prüfen, ob McNeil es versäumt hat, Hinweisen von Verbrauchern nachzugehen. Zudem sollen die vorangegangenen Inspektionen der FDA in der Fabrik des Herstellers geprüft werden. Den Angaben zufolge steht die Behörde bereits seit knapp einem Jahr mit McNeil wegen Problemen bei der Herstellung in Kontakt. In den kommenden Wochen soll eine Anhörung zu dem Thema stattfinden.

Anfang der Woche hatte McNeil 43 Kinderarzneimittel zurückgerufen. Als Grund wurden zu hohe Wirkstoffkonzentrationen sowie Verunreinigungen genannt. Kurz darauf hatte die FDA einen Inspektionsbericht vorgelegt, wonach dicke Staubschichten auf Produktionsanlagen, Schmutz in Inkubatoren sowie Löcher in den Labordecken gefunden wurden. Die Produktion in der betroffenen Anlage in Fort Washington im Bundesstaat Pennsylvania wurde nach dem Rückruf ausgesetzt.

Bei der aktuellen Aktion handelte es sich nach Angaben des Repräsentantenhauses bereits um den dritten Rückruf wegen Qualitätsproblemen innerhalb von acht Monaten. Im September hatte McNeil diverse Chargen des Schmerzmittels Tylenol (Paracetamol) zurückgerufen, weil der Wirkstoff die Qualitätsanforderungen nicht erfüllte. Von November 2009 bis Januar dieses Jahres gab es zudem Rückrufe von Präparaten mit schimmeligem und modrigem Geruch.

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